Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P32
DOI: 10.1055/s-0036-1580779

Randomisierte doppelblinde Phase-3-Studie mit Dapagliflozin als Zusatz zu Saxagliptin + Metformin bei Typ-2-Diabetes

C Mathieu 1, A Ranetti 2, D Li 3, E Ekholm 4, W Cook 5, B Hirshberg 5, L Hansen 3, N Iqbal 6, C Klisch 7
  • 1Katholieke Universiteit Leuven, Leuven, Belgium
  • 2Carol Davila University of Medicine and Pharmacy, Bucharest, Romania
  • 3Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States
  • 4Astrazeneca, Gothenburg, Sweden
  • 5MedImmune, Gaithersburg, United States
  • 6AstraZeneca, Gaithersburg, United States
  • 7AstraZeneca, Wedel, Germany

Fragestellung: SGLT-2- und DPP-4-Inhibitoren haben sich ergänzende Wirkmechanismen. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Zusatztherapie mit Dapagliflozin (DAPA) oder Placebo (PBO) zu Saxagliptin (SAXA) + Metformin (MET) untersucht.

Methodik: Patienten mit stabiler MET-Therapie (Stratum A: HbA1c ≥8,0-≤11,5%) bzw. mindestens 8 Wochen stabiler MET+DPP-4-Inhibitor-Therapie (Stratum B: HbA1c ≥7,5%-≤10,5%) bekamen über 16 (Stratum A) bzw. 8 Wochen (Stratum B; DPP-4-Inhibitor wurde durch SAXA ersetzt) unverblindet 5 mg/Tag SAXA+MET. Nach Ende dieser offenen Studienphase erhielten Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≥7%-≤10,5%) zusätzlich zu SAXA+MET (offen) randomisiert eine Therapie mit PBO (n = 160) oder 10 mg/Tag DAPA (n = 160). Primärer Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung des HbA1c-Wertes vom Ausgangswert bis Woche 24. Sekundäre Endpunkte beinhalteten Nüchternplasmaglukose (NPG), 2-h-postprandiale Plasmaglukose (PPG), Körpergewicht (KG) und den Patientenanteil, der HbA1c < 7% erreichte.

Ergebnisse: Nach 24 Wochen betrug die adjustierte durchschnittliche HbA1c-Reduktion [95%-KI] unter DAPA+SAXA+MET -0,82% [-0,96; -0,69] gegenüber -0,10% [-0,24; 0,04] unter PBO+SAXA+MET. Unter DAPA erzielten 38% [30,9; 45,1] der Patienten HbA1c < 7% gegenüber 12% [7,0; 17,9] unter Placebo. NPG- (-33 mg/dL [-38,3; -27,2]) und PPG-Spiegel (-74 mg/dL [-81,5; -65,5]) sanken unter DAPA stärker ab als unter Placebo (NPG: -5 mg/dL [-11,1; 0,6]; PPG: -38 mg/dL [-46,1; -29,9]), ebenso das Körpergewicht (-1,9 kg [-2,34; -1,48] vs. -0,4 kg [-0,86; 0,04]). Unerwünschte Ereignisse traten in den Behandlungsgruppen mit vergleichbarer Häufigkeit auf, das Hypoglykämierisiko war insgesamt niedrig (˜1%). Genitalinfektionen wurden unter DAPA (5%) häufiger beobachtet als unter Placebo (0,6%).

Schlussfolgerung: Bei unter SAXA+MET unzureichend kontrollierten T2D-Patienten verbessert ein Zusatz von DAPA die glykämische Kontrolle und ist gut verträglich.