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DOI: 10.1055/s-0036-1584108
Einfluss von Diabetes während der Schwangerschaft auf das Immunsystem und die Entwicklung des fetalen Thymus
Fragestellung: Diabetes während der Schwangerschaft beeinflusst möglicherweise die Entwicklung des kindlichen Immunsystems. Ziel der ImmunDiabRisk-Studie ist die Untersuchung von Unterschieden in der Reifung des Immunsystems bei Kindern von Müttern mit und ohne Diabetes.
Methodik: Der Thymus wurde bei Feten von Schwangeren mit Typ-1-Diabetes (n = 20), anderen Diabetesformen (n = 25) und ohne Diabetes (n = 32) mittels Sonografie um die 29. Schwangerschaftswoche gemessen. Zeitgleich und bei Geburt wurden Häufigkeit und Gesamtzahl der regulatorischen T-Zellen (Tregs) mittels Durchflusszytometrie im mütterlichen peripheren Blut und Nabelschnurblut analysiert.
Ergebnisse: Der fetale Thymusumfang korrelierte positiv mit der Schwangerschaftsdauer (r = 0,69, p < 0,01), der Femurlänge (r = 0,67, p < 0,01) und dem Abdomenumfang (r = 0,71, p < 0,01). Die für die Schwangerschaftsdauer korrigierte Femurlänge und der Abdomenumfang waren in allen drei Gruppen ähnlich (p = 0,96 bzw. p = 0,84). Der mediane Thymusumfang (IQR) unterschied sich nicht signifikant zwischen Feten von Müttern mit Typ-1-Diabetes (74,3 (70,7 – 79,2)mm), anderen Diabetes Formen (73,7 (68,7 – 82,4)mm) und ohne Diabetes (74,3 (69,0 – 78,6)mm; p = 0,87, Kruskal-Wallis-Test). Interessanterweise korrelierte die Frequenz der mütterlichen FOXP3-Tregs (% der CD4 + T-Zellen) im peripheren Blut positiv mit dem Thymusumfang (r = 0,5, p < 0,01). Diese Korrelation war am stärksten in der Gruppe von Schwangeren mit Typ-1-Diabetes (r = 0,85, p < 0,01).
Schlussfolgerungen: Basierend auf den Daten dieser Pilotstudie scheint Diabetes in der Schwangerschaft keinen gravierenden Einfluss auf das Wachstum des fetalen Thymus zu haben. Allerdings gibt es Hinweise, dass sich der Thymus unterschiedlich entwickelt und einen Einfluss auf die Reifung des perinatalen Immunsystems hat.