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DOI: 10.1055/s-0037-1601652
10-Jahres Verlauf: Keimspektrum bei Patienten mit infiziertem diabetischem Fuß-Syndrom in zertifizierten Behandlungseinrichtungen des Diabetes-Fußnetz Südwest/ADE
Publication History
Publication Date:
05 May 2017 (online)
Fragestellung:
Wundinfektionen beim diabetischen Fuß-Syndrom (DFS) sind entscheidend für Therapie und Prognose. Ziel der Studie ist die kontinuierliche Überwachung des Keimspektrums, der Resistenzlage multiresistenter Keime und Surveillance der CDAD unter Antibiotikatherapie.
Methodik:
Über 10 Jahre jährliche, prospektive Erfassung folgender Parameter in zertifizierten Fußbehandlungseinrichtungen: Patientenanzahl, Geschlechtsverteilung, Keimzahl und -verteilung, Resistenz multiresistenter Keime, CDAD-Toxinnachweise.
Ergebnisse:
Über 10 Jahre in 14.431 Fällen mit 28.802 positiven Keimnachweisen fanden sich folgende Ergebnisse:
MRSA-Anteil von 10% (2006) auf 3% (2015) abnehmend.
MSSA (Methicillin-sensibler Staphylokokkus aureus) von 33% (2003) auf 22% (2015) rückläufig.
Pseudomonas aeruginosa 7,2% (2006) – 5% (2015) leicht abnehmend.
Acinetobacter baumanni (1,2%), Citrobacter koseri (0,6%) und Serratia marcescens (1,0%) konstant.
ESBL- Bildner und MRGN ansteigend: 10 (2006)-79 (2015).
Infektionen bei Männern 1,9 x häufiger.
Resistenzsituation kumuliert über 10 Jahre: MRSA resistent gegen: 70,6% Fluorchinolone, 15% Cotrimoxazol, 7% Doxycyclin. MRSA-Resistenzen konstant. Pseudomonas aer.: 37,5% gegen Fluorchinolone unverändert. ESBL/MRGN: bis zu 93% gegen Fluorchinolone, 89% gegen Cotrimoxazol.
CDAD-Toxinnachweise rückläufig: von 27 Fällen (2008 – 2010) auf 0 – 4 Fälle (2013 – 2015).
Schlussfolgerung:
In einer longitudinalen Studie in zertifizierten Fußbehandlungseinrichtungen finden sich trotz antibiotischer Therapie abnehmende MRSA-Fälle, leicht fallende Pseudomonasfälle und eine reduzierte Inzidenz von CDAD. Demgegenüber zeigen multiresistente Keime (MRGN) – bei niedrigem Anteil – tendenziell eine Zunahme.
Gezielte Antibiotiotikatherapien und strikte Hygiene erweisen sich als sinnvoll. Eine kontinuierliche Überwachung der Keimsituation beim DFS ist hilfreich.