Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601740
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Typ-2-Diabetes III – Therapie mit Insulin/GLP1-Rezeptoragonisten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Blutzuckerkontrolle und Hypoglykämievorteile mit Insulin glargin 300 E/ml (Gla-300) setzen sich fort bei Menschen mit Typ 2 Diabetes Mellitus und leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung

J Escalada
1   Clínica Universidad de Navarra, Pamplona, Spain
,
S Halimi
2   Université Grenoble Alpes (UJF), Grenoble, France
,
PA Senior
3   Faculty of Medicine and Dentistry, Division of Endocrinology, University of Alberta, Alberta, Canada
,
M Bonnemaire
4   Sanofi, Paris, France
,
AMG Cali
4   Sanofi, Paris, France
,
S Chevalier
5   Sanofi, Chilly-Mazarin, France
,
J Karalliedde
6   King's College London, Cardiovascular Division, London, United Kingdom
,
R Ritzel
7   Städt. Klinikum München, Klinikum Schwabing, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Suchtmedizin, München, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die EDITION-Studien 1, 2 und 3 zeigten, dass Gla-300 über 6 Monate Behandlung zu einer gleich guten Blutzuckereinstellung und zu weniger Hypoglykämien bei T2DM-Patienten im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml (Gla-100) führte. Nierenfunktionsstörungen sind dafür bekannt, bei T2DM-Patienten das Risiko für Hypoglykämien zu erhöhen. Diese Metaanalyse sollte prüfen, ob die Eigenschaften von Gla-300 unabhängig von der Nierenfunktion erhalten bleiben.

Methodik:

Die Effekte von Gla-300 vs. Gla-100 auf HbA1c-Senkung und Hypoglykämien wurden in nach Nierenfunktion definierten Subgruppen (eGFR-Ausgangswerte ≥30 bis < 60, ≥60 bis < 90 und ≥90 ml/min/1,73 m2) in einer post-hoc Metaanalyse auf Patientenebene mit Daten aus EDITION 1,2 und 3 beurteilt. Die meisten Teilnehmer (56%) hatten einen eGFR-Ausgangswert zwischen ≥60 bis < 90 ml/min/1,73 m2.

Ergebnisse:

Für Gla-300 und Gla-100 wurde Nichtunterlegenheit in Bezug auf die HbA1c-Senkung (Nichtunterlegenheit in den EDITION-Studien definiert) gezeigt, unabhängig von der Nierenfunktion; über die Subgruppen hinweg ergaben sich keine Hinweise auf Heterogenität des Behandlungseffekts (p = 0,46). Innerhalb der Subgruppen war unter Gla-300 im Vergleich zu Gla-100 das Risiko für bestätigte (≤70 mg/dl [≤3,9 mmol/l]) oder schwere Hypoglykämien signifikant geringer für nächtliche Hypoglykämien und vergleichbar oder geringer für Hypoglykämien zu jeder Tageszeit (24 Std.). Die Nierenfunktion hatte keine Auswirkungen auf die geringere Rate an nächtlichen Hypoglykämien oder Hypoglykämien zu jeder Tageszeit (kein Hinweis auf Heterogenität des Behandlungseffekts über die Subgruppen hinweg: p = 0,73, p = 0,27).

Schlussfolgerung:

Gla-300 führte zu vergleichbarer Blutzuckerkontrolle und verringerte konsistent die nächtlichen Hypoglykämien vs. Gla-100 bei Studienteilnehmern mit T2DM, unabhängig von deren Nierenfunktion, ohne Erhöhung der Hypoglykämien zu jeder Tageszeit.