Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601753
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auriculäre Neurostimulation zur Behandlung der diabetischen Polyneuropathie

E Gkouveri
1   Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany
,
B Stratmann
1   Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany
,
YH Lee-Barkey
1   Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany
,
D Tschöpe
1   Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Therapie der schmerzhaften diabetischen Therapie stellt in der Versorgung diabetischer Patienten eine immer größer werdende Herausforderung dar. Zunehmend beschreiben Patienten eine nicht ausreichende Linderung der Symptome bei gesteigerter bzw. komplexerer medikamentöser Schmerztherapie. Die auriculäre Neurostimulationstherapie (Ducest Neurostimulator V) bietet eine nicht-medikamentöse Alternative zur klassischen Schmerztherapie. In der vorliegenden Fallsammlung haben wir Patienten mit dieser vergleichsweisen neuen Therapieform versorgt und den Verlauf der Schmerzsituation analysiert. Patientenindividuell wird die Reizstromstärke eingestellt, die Stimulation beträgt pro Zeitstunde 40 min, gefolgt von einer Pause von 20 min.

Methodik:

19 Patienten mit Diabetes mellitus (5 T1DM, 14 T2DM, Alter 60,6 ± 14,8 Jahre, durchschnittliche Diabetesdauer 18,2 ± 10,5 Jahre, HbA1c 8,2 ± 1,9%) wurden durchschnittlich 7,4 ± 1,0 Tage (7 – 10 Tage) mit dem DUCEST Neurostimulator V behandelt. Alle Patienten wiesen eine schmerzhafte diabetische Polyneuropathie mit einem durchschnittlichen Schmerz von 7,0 ± 1,7 (4 – 10, Numeric Rating Scale (NRS)) auf. Bei Beendigung der Therapie konnte bei wenigstens gleichbleibender medikamentöser Therapie eine Reduktion des Schmerzes auf 2,6 ± 2,1 Skalenpunkte erreicht werden. Durchschnittlich wurde die NRS um 4,4 ± 2,4 (0 – 10 Punkte Senkung) hochsignifikant (p < 0,0001) gesenkt. Nur eine Patientin beschrieb keine Reduktion des Schmerzes unter dieser Therapie. Bei vier Patienten konnte die medikamentöse Schmerztherapie bei verbesserter Schmerzsituation verringert werden.

Überwiegend beschreiben die Patienten die auriculäre Neurostimulation als symptomlindernd; die Reduktion des Schmerzes um über 4 Schmerzskalenpunkte ist mit einer aggressiven medikamentösen Therapie vergleichbar. Nur selten ist die Therapie nicht erfolgreich (1 von 19 Fällen).

Schlussfolgerungen:

Im Rahmen einer klinischen, plazebokontrollierten Studie soll nun die Effektivität dieser Behandlungsmethode bei unzureichend therapierten Patienten mit Diabetes mellitus und schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie evaluiert werden.