Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601759
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kardiovaskuläre Ereignisse und Gesamtmortalität bei Typ 2 Diabetes im Zusammenhang mit erstmaliger Anwendung von SGLT-2i oder DPP-4i im Vergleich zu Insulin

JW Eriksson
1   Universität Uppsala, Uppsala, Sweden
,
J Bodegard
2   AstraZeneca, Södertalje, Sweden
,
A Norhammar
3   Karolinska Institute, Stockholm, Sweden
,
D Nathanson
3   Karolinska Institute, Stockholm, Sweden
,
M Thuresson
4   Statisticon AB, Uppsala, Sweden
,
T Nyström
3   Karolinska Institute, Stockholm, Sweden
,
M Scheerer
5   AstraZeneca, Wedel, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Hintergrund:

Ermittlung des Sterberisikos und des Risikos für tödliche und nichttödliche kardiovaskuläre Ereignisse unter SGLT-2-Hemmern (100% Dapagliflozin) oder Dipeptidylpeptidase-4-Hemmern (DPP-4i) im Vergleich zu Insulin.

Methodik:

Patienten mit Typ 2 Diabetes, die in den Jahren 2013 und 2014 erstmalig einen DPP-4-Hemmer, Dapagliflozin oder Insulin erhielten, wurden in die Untersuchung eingeschlossen und im Rahmen nationaler Register nachbeobachtet. Erstanwender von DPP-4i und Dapagliflozin wurden Insulin-Patienten im Verhältnis 1:2 bzw. 1:1 mit der Propensity-Score-Methode zugeordnet (Propensity Score Matching). Das jeweilige relative Risiko wurde in Cox-Regressions-Modellen ermittelt.

Ergebnisse:

Den 2.047 Dapagliflozin-Patienten wurden 4.094, den 10.279 DPP-4i-Patienten 10.279 Insulin-Patienten gematcht zugeordnet. Die Anzahl sämtlicher Sterbefälle sowie tödlicher oder nichttödlicher kardiovaskulärer Ereignisse pro 1000 Patientenjahre betrug für Dapagliflozin 9,8 und 21,9 gegenüber 16,8 und 32,7 für die DPP-4i. Gegenüber Insulin war unter Dapagliflozin sowohl das Sterberisiko (-56%, p < 0,001) als auch Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (-49%, p = 0,011) signifikant geringer. Die Risikoreduktion für DPP-4-Hemmer gegenüber Insulin betrug 41% (p < 0,001) für die Gesamtmortalität und 13% (p = 0,076) für kardiovaskuläre Ereignisse. Für die on-treatment-Population und die intention-to-treat-Population fanden sich ähnliche Ergebnisse.

Schlussfolgerung:

Im Ergebnis war der erstmalige Einsatz von Dapagliflozin gegenüber Insulin mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse sowie für die Gesamtmortalität verbunden. Erstmaliger Einsatz eines DPP-4-Hemmers senkte gegenüber Insulin ebenfalls die Gesamtmortalität, führte jedoch bei den kardiovaskulären Ereignissen zu keiner signifikanten Verbesserung. Insgesamt bestätigen diese Ergebnisse aus dem klinischen Alltag die Daten, die aus jüngeren klinischen kardiovaskulären Outcome-Studien berichtet wurden.