Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601789
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Typ-2-Diabetes IV – Gestationsdiabetes/Lebensstil/orale Antidiabetika/Sonstiges
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auswertung eines zusammengesetzten Endpunkts für Dapagliflozin im Vergleich zu Saxagliptin als Add-on bei T2DM-Patienten, die mit Metformin nicht ausreichend kontrolliert sind

J Rosenstock
1   Dallas Diabetes Research Center at Medical City, Dallas, United States
,
C Bailey
2   Aston University, Birmingham, United Kingdom
,
C Mathieu
3   University of Leuven, Leuven, Belgium
,
R Garcia-Sanchez
4   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
G Luporini Saraiva
4   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
K Rohwedder
5   AstraZeneca, Wedel, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Hintergrund:

Zu den Optionen zur Ergänzung einer oralen Metformin-Therapie bei Patienten mit schlecht eingestelltem Typ-2-Diabetes (T2DM) gehören Sulfonylharnstoffe, Dipeptidylpeptidase-Inhibitoren (DPP-4i) oder Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2i). Anders als Sulfonylharnstoffe, die wegen der geringen Kosten häufig verordnet werden, haben DPP-4i und SGLT-2i ein geringes Hypoglykämierisiko, da die Wirkung über die glukosestimulierte Insulinsekretion eintritt (DPP-4i) bzw. insulinunabhängig ist (SGLT-2i); außerdem wird die Wirkung durch Betazelldysfunktion oder Insulinresistenz nicht direkt beeinflusst.

Methodik:

In dieser post-hoc-Analyse einer doppelblinden, randomisierten, 24-wöchigen klinischen Studie (NCT01606007) mit T2DM-Patienten, deren HbA1c unter Metformin (≥1500 mg/d) mindestens 8% betrug, wurden Dapagliflozin 10 mg/d (n = 179) und Saxagliptin 5 mg/d (n = 176) miteinander verglichen. Endpunkte waren u.a. HbA1c, Nüchternglukose (FPG), postprandiale 2-Stunden-Glukose (2h-PPG) und Körpergewicht sowie zusammengesetzte Endpunkte, die HbA1c, Gewicht, systolischen Blutdruck und die Abwesenheit dokumentierter Hypoglykämien einbezogen.

Ergebnisse:

Sowohl Dapagliflozin als auch Saxagliptin senkten HbA1c, FPG und 2-h-PPG wirksam, allerdings war die Wirkung von Dapagliflozin auf alle 3 Parameter signifikant stärker als die von Saxagliptin: HbA1c -1,20 vs. -0,88%; p = 0,004; FPG -32 vs. -14 mg/dl; p < 0,0001; 2h-PPG -70 vs. -36 mg/dl; p < 0,0001. Den kombinierten Endpunkt aus HbA1c-Reduktion um mindestens 5% und Gewichtsreduktion um mindestens 2 kg erreichten signifikant mehr Patienten unter Dapagliflozin als unter Saxagliptin (38% vs. 12%, p < 0,0001). In keiner der Behandlungsgruppen gab es schwere Hypoglykämien, jedoch traten bei 6% der Dapagliflozin-Patienten gegenüber 0,6% der Saxagliptin-Patienten Genitalinfektionen auf.

Schlussfolgerung:

Dapagliflozin zeigte eine stärkere antihyperglykämische Wirkung als Saxagliptin und hatte zusätzlich einen erwünschten Effekt auf das Körpergewicht. Das Sicherheitsprofil beider Behandlungsformen entsprach den früheren Beobachtungen aus dem jeweiligen klinischen Studienprogramm.