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DOI: 10.1055/s-0037-1606866
Verlorene Gallensteine als Ursache für fremdkörperinduzierte postoperative Abszessbildung
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Patienten und Methode:
Bei einem 52-jährigen Patienten war eine laparoskopische Cholezystektomie bei Gallenblasenempyem durchgeführt worden, intraoperativ fand eine Eröffnung der Gallenblase mit Eiteraustritt statt und postoperativ war es zu einer Cysticusinsuffizienz mit Notwendigkeit einer operativen Revision gekommen. Fast ein Jahr später klagte der Patient über neu aufgetretene Fieberattacken sowie rechtsseitige Oberbauchschmerzen, laborchemisch waren die Entzündungswerte erhöht. Eine daraufhin durchgeführte Schnittbildgebung erbrachte eine unklare, möglicherweise auch maligne Raumforderung des rechten Leberlappens mit Infiltration der Umgebung. Nativ-sonografisch zeigte sich eine inhomogen echoarme, infiltrativ wachsende, zur Niere hin fistulierende Raumforderung Lebersegment 5/6 mit zentralem schallschattengebendem Fremdkörper, die CEUS sprach für eine Entzündung in diesem Bereich. Eine sonografisch gesteuerte Herdbiopsie untermauerte den Verdacht auf ein entzündliches Geschehen ohne Hinweise für Malignität. Bei vermuteter Entzündung wurde eine längerfristige Antibiotikagabe eingeleitet, welche zwar unter der Dauer der Einnahme zu einer Besserung der klinischen Symptome führte, eine eigentliche Befundänderung aber nicht zu verzeichnen war. Bei Persistenz des Befundes sowie Rezidiv der klinischen Beschwerden nach Absetzen der Antibiotika wurde unter dem Verdacht auf einen Fremdkörper mit Abszessbildung eine operative Sanierung durchgeführt. Dabei erfolgte eine Lebersegmentresektion und Resektion des lateralen Zwerchfells und perirenalen Fettgewebes bei entzündlichem Konglomerattumor mit intraperitonealen Gallensteinen als auslösende Ursache.
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Schlussfolgerung:
Intra- oder perioperativ verlorene Gallensteine können auch noch längere Zeit nach erfolgter Operation ursächlich für eine fremdkörperinduzierte Abszessbildung sein.