Bei insgesamt 122 ambulanten und stationären Patienten mit definiertem Schilddrüsenfunktionszustand wurden simultan die FT4 -Serumkonzentrationen mit dem FT4 -RIA-Amerlex und dem FT4 -RIA-Immophase, Gesamt-T4 (Amer-lex), Gesamt-T3 (Seralute) bestimmt und ein TRH/TSH-Test (Henning) durchgeführt. Das Patientengut ließ sich in 57 Euthyreosen mit und ohne Struma (K1 ), 27 unter T4 -Medikation euthyreote Strumapatienten (K2 ), 12 euthyreote Patientinnen unter oralen Kontrazeptiva (K3 ) und 26 subklinisch hyperthyreote Patienten (K4 ) gliedern. Für alle Gruppen lagen die mit dem FT4 -RIA-Immophase gemessenen FT4 -Serumkonzentrationen signifikant höher als die entsprechenden Serumkonzentrationen des FT4 -RIA-Amerlex. Im allgemeinen stimmten in den Gruppen K1 , K2 , K4 sowohl die mit dem FT4 -RIA-Amerlex und dem FT4 -RIA-Immophase bestimmten FT4 -Konzentrationen mit dem jeweiligen Schilddrüsenfunktionszustand überein. Für die unter T4 -Medikation fanden sich in beiden Tests signifikant erhöhte Mittelwerte für FT4 und eine durch den vorbestehenden unterschiedlichen thyreoidalen Status bedingte Asymmetrie und Verbreiterung des Streubereiches. Im Gegensatz zum FT4 -RIA-Immophase zeigten die durch den FT4 -RIA-Amerlex bestimmten FT4 -Serumkonzentrationen bzw. deren Verteilung in den Gruppen K1 , K2 , K3 eine gute Übereinstimmung mit den bisher veröffentlichten Ergebnissen anderer Autoren; insbesondere ließ sich bestätigen, daß der in einem ausgeprägten Jodmangelgebiet gemessene Mittelwert und Normalbereich der FT4 -Serumkonzentration Euthyreoter nicht signifikant von den entsprechenden Werten in Regionen mit mäßigem Jodmangel abweicht. In der Kontrazeptiva-Gruppe bestand für den FT4 -RIA-Amerlex kein signifikanter Unterschied zur euthyreoten Gruppe, während im FT4 -RIA-Immophase der FT4 -Mittelwert für die Kontrazeptiva-Gruppe signifikant gegenüber der euthyreoten Gruppe erhöht war, sehr wahrscheinlich aufgrund einer unzureichenden Kompensation der Schilddrüsenhormonbindungskapazität bei hoher TBG-Konzentration. Für die unter T4 -Medikation euthyreote und die subklinisch hyperthyreote Patientengruppe ergab sich im FT4 -RIA-Amerlex gegenüber dem FT4 -RIA-Immophase eine größere Trennschärfe zum hyperthyreoten bzw. euthyreoten Bereich. Nach den bisher veröffentlichten Ergebnissen und ersten eigenen Erfahrungen sind noch weitere statistisch umfangreiche Vergleichsstudien verschiedener Anwender zur approximativen Verbesserung der bisher für die jeweiligen kommerziellen FT4 -RIAs bei den verschiedenen definierten Schilddrüsenfunktionsstörungen angegebenen Vertrauensbereiche erforderlich. Dies gilt insbesondere bei den für die direkte FT4 -Bestimmung und die indirekten FT4 -Indices gleichermaßen diagnostisch kritischen Patientengruppen unter verschiedenen Prämedikationen und mit begleitenden nicht thyreogenen Erkrankungen, die zur Verschiebung der relativen Eiweißbindungskonzentrationen bzw. Bindungsverhältnisse führen können.
Serum FT4 was measured simultaneously by the commercial FT4 kits of Amersham-Buchler and Corning Medical in 4 groups with defined thyroid function as follows: 57 euthyroid subjects with and without goitre, 27 patients on T4 supplementation, 12 subjects on oral contraceptives and 26 subclinically hyperthyroid patients. All patients underwent physical examination, thyroid scintigraphy and additional in-vitro tests (total thyroxine T4 , total triiodothyronine T3 and TRH/TSH assay). Both assays generally correlated well with the definded thyroid functional status except for the patients on oral contraceptives. Contrary to the FT4 -test (Amersham-Buchler) in this group the FT4 -test (Corning Medical) produced a significantly increased mean for FT4 as compared to the euthyroid group thus indicating a probably insufficient compensation for high but not necessarily abnormal levels of TBG concentration. Using the FT4 -assay (Amersham-Buchler) the normal range of FT4 values of euthyroid subjects from the area of Bamberg with marked iodine deficiency agrees well with recently published results of a multicentre trial thus confirming the assumption of serum FT4 not being strongly dependent on iodine intake. The results of the FT4 -test (Corning) showed a wider scatter of normal ranges of FT4 values for all groups and concomitantly reduced discrimination compared to the corresponding simultaneously obtained FT4 -test (Amersham-Buchler) results. Though cost and time saving, the commercial radioimmunoassays will require further critical evaluation of normal range validity on larger populations of defined abnormalities of thyroid function to elucidate inherent deficiencies of the new FT4 methods and of their diagnostic efficiency.