Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2005; 33(05): 321-328
DOI: 10.1055/s-0037-1622481
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Vergleichende Untersuchung zur diagnostischen Sicherheit bei der Identifizierung von Allergenen bei kaniner atopischer Dermatitis

Comparative investigation on the diagnostic accuracy of allergen identification in canine atopic dermatitis
Tanja Gerlach
1   Aus der Klink für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
,
Katja Ludwig
1   Aus der Klink für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
,
Frauke Winkenwerder
1   Aus der Klink für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
,
Malgorzata J. Wronka
1   Aus der Klink für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
,
I. Nolte
1   Aus der Klink für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Gegenstand und Ziel: Mit der vorliegenden Studie sollte der als Goldstandard festgelegte Intrakutantest mit zwei In-vitro-Allergietestverfahren zur Diagnose der kaninen atopischen Dermatitis verglichen werden.

Material und Methode: Bei 17 Hunden mit der Verdachtsdiagnose atopische Dermatitis und sechs klinisch gesunden Hunden wurden ein Intrakutantest (IKT) sowie zwei Serum-IgE-Testverfahren mit monoklonalen (IVAT-M) und polyklonalen (IVAT-P) Antikörpern durchgeführt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Ein direkter Vergleich war nur bei sechs Allergenen möglich, da nur sie von beiden In-vitro-Verfahren angeboten wurden, und nur diese wurden in die Auswertung der Studie einbezogen.

Ergebnisse: Sensitivität und Spezifität unterschieden sich bei beiden Testverfahren zum Teil erheblich, je nachdem welche der getesteten Allergene betrachtet wurden. Der IVAT-M wies bei den Hausstaubmilben lediglich eine Sensitivität von 41,7% und eine Spezifität von 72,2% auf, alle übrigen getesteten Allergene waren im Hinblick auf diese Zuverlässigkeitsparameter deutlich weniger sensitiv. Der IVAT-P dagegen zeigte bei den Hausstaubmilben eine Sensitivität von 77,7% und eine Spezifität von 45,5% und hatte bei den Outdoorallergenen zum Teil eine Sensitivität von bis zu 100%, womit er den IVAT-M übertraf.

Schlussfolgerung: Der diagnostische Nutzen der untersuchten serologischen Testverfahren muss aufgrund der Ergebnisse dieser Studie als kritisch betrachtet werden.

Summary

Objective: It was the aim of the presented study to compare the gold standard intracutaneous test with two in vitro allergy tests for the diagnosis of canine atopic dermatitis.

Study design: In 17 dogs with the assumptive diagnosis of canine atopy and six clinically healthy dogs an intracutaneous test (IKT) as well as two IgE assays with monoclonal (IVAT-M) and polyclonal (IVAT-P) antibodies were performed and the results compared. Six allergens could be tested with both in vitro test systems. Only these were compared directly and the results statistically analyzed.

Results: Sensitivity and specificity of both in vitro test systems often differed immensly, depending on the tested allergens. The IVAT-M test displayed a sensitivity of only 41.7% and a specificity of 72.2% for house dust mites, all other tested allergens were significantly less sensitive regarding these reliability parameters. The IVAT-P test, however, had a sensitivity of 77.7% and a specificity of 45.5% for house dust mites and for outdoor allergens in part values of up to 100%, thus exceeding the IVAT-M.

Conclusions: Based on the results of this study the diagnostic utility of the investigated serologic test systems must be regarded critically.