Zusammenfassung
Um das vordringliche Ziel der Epilepsiebehandlung, die Anfallsfreiheit, zu erreichen, müssen Medikamente nicht selten über Jahre oder manchmal ein Leben lang eingenommen werden. Deshalb ist neben der Wirksamkeit auch die Verträglichkeit von elementarer Bedeutung. Seit 1991 wurden 8 neue Substanzen zugelassen, nämlich Felbamat, Gabapentin, Lamotrigin, Levetiracetam, Oxcarbazepin, Tiagabin, Topiramat, Vigabatrin. Die klinischen Erfahrungen und Vergleichsstudien nach der Markteinführung zeigten, dass sich die neuen Substanzen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit nicht maßgeblich von den älteren Präparaten unterscheiden, jedoch hinsichtlich ihrer Nebenwirkungen oft ein günstigeres Profil besitzen. Dies gilt nicht für Felbamat und Vigabatrin, deren Einsatz durch zum Teil gravierende Nebenwirkungen limitiert wird. Ein weiterer Zugewinn konnte bei den idiopathischen Epilepsien durch die Einführung von Lamotrigin und Topiramat sowie wahrscheinlich auch durch Levetiracetam erzielt werden, da bei Valproinsäureintoleranz erstmals gut verträgliche Alternativen mit ebenfalls breitem Wirkspektrum zur Verfügung stehen. Insgesamt können die meisten neuen Substanzen deshalb als gute Ergänzung der bisherigen therapeutischen Möglichkeiten angesehen werden.
Summary
The epilepsy treatment in many cases means a long lasting use of anticonvulsants. Therefore the toxicity and pharmacokinetic profile of an antiepileptic agent determines the choice. During the past decade 8 new antiepileptic drugs have been marketed in Germany, i.e. Felbamate, Gabapentin, Levetiracetam, Lamotrigine, Oxcarbazepine, Tiagabine, Topiramate, Vigabatrin. Although the data from clinical practice and further monotherapy trials did not reveal a clear superior efficacy of these new agents to the classical ones, most of the new drugs show a lower rate of adverse events with the exception of the severe adverse events in patients under therapy with Felbamate (aplastic anemia, hepatic failure) or Vigabatrin (visual field defects). Moreover Lamotrigine, Topiramate and probably Levetiracetam become the first-line drugs in patients suffering from idiopathic generalised epilepsy, who do not tolerate Valproic acid.
Schlüsselwörter
Epilepsie - Antiepileptika - Therapie
Keywords
Epilepsy - antiepileptic drugs - therapy