Methods Inf Med 1971; 10(03): 155-162
DOI: 10.1055/s-0038-1636046
Original Article
Schattauer GmbH

Der Alterseinfluß auf die Korrelationen zwischen Blutsenkung, Körpermaßen und häufigen Dermatosen

THE INFLUENCE OF AGE ON THE CORRELATIONS BETWEEN BLOOD SEDIMENTATION RATE, BODILY MEASUREMENTS AND FREQUENT DERMATOSES
D. Flörcken
1   Aus der Hautklinik der Christian-Albrechts-Universitäi Kiel; Direktor: Proi. Dr. med. Albin Proppe
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Publication Date:
10 February 2018 (online)

Diese Betrachtung unternimmt den Versuch, die Blutsenkungsgeschwindigkeiten der in den Jahren 1954—1968 in der Universitäts-Hautklinik Kiel stationär behandelten Patienten hinsichtlich der Verteilung zu untersuchen. Mit Hilfe der graphischen Häufigkeitsanalyse nach Daeves und Beckel [6] gelingt im doppelten Wahrscheinlichkeitsnetz der Nachwels von Mischverteilungen: die Trennung des Gesamtkollektivs in zwei Teilkollektive, von denen das erste die normalen und das zweite die pathologischen Werte beinhaltet.

Die ebenfalls graphisch gefundene Altersabhängigkeit der Blutsenkung konnte mittels der Korrelationsrechnung in Zahlen gefaßt werden. Als weitere Variable wurden in dieser Berechnung noch Größe, Gewicht und Bauchumfang berücksichtigt und die bestehenden Beziehungen untereinander und zum Alter auf gezeigt und diskutiert.

Die Abhängigkeit der Blutsenkung vom Bauchumfang kennzeichnet sich dabei unter Anwendung der partiellen Korrelationsrechnung als Gemeinsamkeits-Korrelation mit dem Alter.

Aus den abschließenden Betrachtungen geht hervor, daß die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit für die klinischen Krankheitsbegriffe in der Dermatologie kaum ein entscheidendes Kriterium darstellt und darum ihre Verwendung in statistischen Operationen — beispielsweise in der Faktorenanalyse — uninteressant ist, obwohl sie im Einzelfall nicht vernachlässigt werden darf.

Letztlich wird noch die Notwendigkeit eines altersabhängigen Normbereichs für die Meßwerte der Blutsenkung aus den Untersuchungen abgeleitet.

This paper endeavours to examine the distribution of blood sedimentation rates of in-patients at Kiel University Dermatological Hospital from 1954 to 1968. With the aid of the graphic frequency analysis according to Daeves and Beckel [6] using double logarithmic probability paper it is possible to prove mixed distributions: the division of the total population into two sub-sets, of which the first represents the normal and the second the pathological values.

The graphically established dependence of the blood sedimentation rate on age was expressed in figures by means of the correlation analysis. Further variables taken into -consideration in this analysis were height, weight and girth; the relations between these measurements and the influence of age on them were shown and discussed.

Applying partial correlation analysis, the dependence of the blood sedimentation rate on girth is characterized as a correlation with age.

It becomes evident from the final conclusions that the blood sedimentation rate may hardly be considered a decisive criterion for clinical concepts of disease in dermatology and that, therefore, its use in statistical operations — for example in factor analysis —: is of no value, although it should not be neglected in the individual case.

Lastly, the necessity of age-dependent normal ranges for blood sedimentation values is derived from the author’s investigations.