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DOI: 10.1055/s-0038-1641784
Versorgung von 29.284 Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes in Deutschland: Einfluss der regionalen Deprivation und der Bundesländer
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. April 2018 (online)
Fragestellung:
Neben individuellen Faktoren, wie dem sozioökonomischen Status, können auch strukturelle Unterschiede im Wohnumfeld Auswirkungen auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes (T1D) haben. Ziel dieser Analyse war es zu untersuchen, ob regionale Deprivation, unabhängig vom Einfluss der Bundesländer, mit der Versorgung pädiatrischer Patienten mit T1D in Deutschland assoziiert ist.
Methodik:
Daten von 29.284 Patienten < 20 Jahren mit T1D aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) wurden für 2015/16 aggregiert. Der German Index of Multiple Deprivation von 2010 auf Kreisebene wurde in Quintile mit aufsteigender Deprivation (Q1 bis Q5) eingeteilt. Der Zusammenhang zwischen regionaler Deprivation und Versorgung (Verwendung langwirksamer Insulinanaloga in Patienten ohne Insulinpumpe, HbA1c und BMI SDS) wurde mit Regressionsmodellen untersucht, mit und ohne Berücksichtigung der Bundesländer. Alle Modelle wurden für Alter, Geschlecht, Diabetesdauer und Migrationshintergrund adjustiert.
Ergebnisse:
Sowohl das HbA1c als auch der BMI SDS stiegen nahezu linear mit der regionalen Deprivation an: das HbA1c stieg von 7,78% (95%-Konfidenzintervall: 7,74 – 7,81) in Q1 bis 8,02% (7,97 – 8,07) in Q5 an, der BMI SDS stieg von 0,28 (0,26 – 0,30) in Q1 bis 0,36 (0,33 – 0,39) in Q5 an. Auch nach Adjustierung für die Bundesländer blieben diese Zusammenhänge signifikant. Der Zusammenhang zwischen regionaler Deprivation und der Verwendung langwirksamer Insulinanaloga folgte dagegen keinem klaren Muster. Nach Adjustierung für die Bundesländer fiel aber die Verwendungshäufigkeit langwirksamer Insulinanaloga fast linear mit steigender Deprivation.
Schlussfolgerung:
Diese Analyse der DPV-Registerdaten zeigt, dass HbA1c, BMI und Verwendung langwirksamer Insulinanaloga mit regionaler Deprivation assoziiert waren. Jedoch war nur der Zusammenhang mit HbA1c sowie BMI unabhängig vom Einfluss der Bundesländer.