Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S13
DOI: 10.1055/s-0038-1641793
Freie Vorträge
Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gibt ein erhöhter Quotient von Triglyzerid und High Density Lipoprotein Cholesterin Hinweise auf kardiovaskuläre Risiken bei Kindern und Jugendlichen? Die Nürnberger PEP-Studie

GM Haas
1   Arteriosklerose-Präventions-Institut, PEP, München, Germany
,
T Bertsch
2   Paracelsus Medizinische Universität, Zentrallabor, Nürnberg, Germany
,
P Schwandt
3   Arteriosklerose-Präventions-Institut, Leitung, München, Germany
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Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 

Fragestellung:

Bei Erwachsenen gilt der Quotient aus Triglyzeriden (TG) und High Density Lipoprotein Cholesterin (HDL-C) als Surrogatmarker für Insulin-Resistenz. Gilt das auch für Kinder?

Methodik:

Aus dem PEP-Kollektiv untersuchten wir 7076 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 – 18 Jahren. Die Grenzwerte für die Risikofaktoren ermittelten wir nach dem Muster des NIH (National Health Instutes) anhand eigener LMS Perzentilen (z.B. entspricht die 95, Perzentile Low Density Cholesterin (LDL-C) bei Kindern und Jugendlichen einem Wert von 130 mg/dl bzw. die 85. für TG/HDL-C ≥2,27). Alle Berechnungen wurden mit IBM SPSS ausgeführt. Der Signifikanzwert war < 0,05.

Ergebnisse:

Wir fanden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen TG/HDL-C und Nüchternblutzucker. Weitere kardiovaskuäre Risikofaktoren (kv RF) waren signifikant mit diesem Quotienten bzw. dessen Über-schreiten linear bzw. logistisch regressiv assoziiert. Unterschiede zwischen Kindern (≤11 Jahre) und Jugendlichen waren bereits in der linearen Entwicklung des Quotienten mit deutlichem Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Der Anteil der Kinder, die nur diesen RF hatten betrug 15,7%, bei Jugendlichen 18,7%, während die restlichen 84,3% (91,3) bis zu 5 weitere RF hatten. Im Vergleich zwischen TG/HDL-C < 2,27 und TG/HDL-C darüber war die Prävalenz weiterer kv RF oberhalb des Grenzwertes bis zu dreimal höher. Übergewicht hatte eine Wahrscheinlichkeit von 3,1 bei kleinen Mädchen, 3,5 bei männlichen Heranwachsenden (2,9 weiblich), Adipositas II (> 99.–120. Perzentile) zwischen 4 (Kinder) und 7 (Jugendliche), für abdominelle Adipositas und erhöhtem Taille-Größe-Quotienten zwischen 3 und 5. Bei den Blutwerten war das Risiko für NonHDL-C am höchsten 5,1 (3,6 – 7,2) für männliche Heranwachsende.

Schlussfolgerung:

Der erhöhte Quotient ist ein deutlicher Hinweis auf weitere Risiken.