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DOI: 10.1055/s-0038-1641936
Einsatz der Diabetes-Technologie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes: Pumpe, Sensor, SUP
Publication History
Publication Date:
26 April 2018 (online)
Fragestellung:
Veränderungen in der Verwendung von Insulinpumpen und Glukosesensoren bei Menschen mit Typ-1-Diabetes verschiedener Altersgruppen sollen über die vergangenen 22 Jahre untersucht werden.
Methodik:
Die standardisierte, EDV-basierte Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) umfasst 119.347 Patienten mit Typ-1-Diabetes aus 463 Behandlungszentren in Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg. Der Anteil an Patienten mit Insulinpumpentherapie, kontinuierlicher oder intermittierend gescannter Glukosemessung (rtCGM, iscCGM/FGM) und sensorunterstützter Pumpentherapie (SuP) wurde stratifiziert nach Altersgruppen (< 5, 5–< 10, 10–< 15, 15–< 20, ≥20 Jahre) von 1995 bis 2016 analysiert.
Ergebnisse:
Kumulativ verwendeten 30.646 Patienten eine Pumpe, 15.926 mindestens zeitweise einen Sensor und 8.351 eine SuP. Während im Jahr 2000 mehr Erwachsene (20%) als Kleinkinder (1%) eine Insulinpumpe verwendeten, waren die Verhältnisse im Jahr 2016 invers: 91% der < 5-Jährigen und 28% der Erwachsenen waren Pumpenpatienten. Eine kontinuierliche Glukosemessung (CGM/FGM) verwendeten 2010 10% der Erwachsenen, aber nur 6% der unter 5-Jährigen. Bis 2016 stieg der CGM/FGM-Anteil bei den Kleinkindern auf 32% an. Eine SuP verwendeten 2016 9% der Erwachsenen, aber 33% der < 5-Jährigen. Die anderen Altersgruppen lagen jeweils dazwischen.
Schlussfolgerungen:
Sowohl bei der Insulinpumpe als auch bei CGM/FGM und SUP wurden neue technische Möglichkeiten zunächst bei Erwachsenen eingesetzt, wenig später überwiegt die Nutzung bei Kindern und Jugendlichen deutlich. Insbesondere bei sehr jungen Kindern werden Pumpe, Sensor und SUP mittlerweile häufig verwendet. Registerdaten erlauben ein zeitnahes Abbild der Akzeptanz neuer technischer Möglichkeiten. Neben Patientenwunsch und Empfehlung des Behandlungsteams spielen sicher auch die Kostenübernahme sowie die Auswertung des Indikationsspektrums eine wichtige Rolle.
Unterstützt durch Abbott und DZD-Metadatenbank.