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DOI: 10.1055/s-0038-1668412
Anwendung von präoperativen Serum-Biomarkern zur Risikoabschätzung vor thorakoskopischer Lobektomie: eine Propensity-Score Analyse
Publication History
Publication Date:
05 September 2018 (online)
Hintergrund:
Trotz der positiven Wirkung der minimal-invasiven Technik auf postoperative Ergebnisse bleibt das Risiko für Komplikationen nach thorakoskopischer Lobektomie hoch. In der vorliegenden Studie wurde die Bedeutung der präoperativen Bestimmung von Serum-Biomarkern zur Risikoabschätzung vor thorakoskopischer Lobektomie untersucht.
Material und Methode:
Evaluiert wurden die klinischen Daten von 626 Patienten (285 Frauen, 341 Männer, Durchschnittsalter 67), bei denen zwischen 2009 und 2017 thorakoskopische Lobektomien oder Segmentektomien vorgenommen wurden. Präoperative Serum-Biomarker einschließlich Albumin, C-reaktivem Protein (CRP), Hämoglobin und Laktatdehydrogenase (LDH) wurden als potentielle Prädiktoren für kardiopulmonale Komplikationen mittels logistischer Regressionsanalysen untersucht, gefolgt von der Analyse des kausalen Effekts mittels Propensity-Score.
Ergebnis:
562 thorakoskopische Lobektomien und 64 Segmentektomien fanden statt, Die postoperative Letalität, pulmonale und kardiale Komplikationen betrugen jeweils 1,0%, 9,1% und 6,2%, Kardiopulmonale Komplikationen waren mit den LDH-, aber nicht mit Albumin-, CRP- oder Hämoglobinwerten assoziiert, Nach Adjustierung für Confounder-Variablen zeigte die multivariable Regressionsanalyse eine signifikante Korrelation zwischen LDH und kardiopulmonalen Komplikationen (Tab. 1), In Bezug auf kausale Effekte eines erhöhten LDH-Spiegels (> 230 U/L) ergab die multivariable Regressionsanalyse eine 2,4-fache Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für kardiopulmonale Komplikationen bei Patienten mit LDH > 230 U/L verglichen mit denen mit LDH ≤230 U/L (OR = 2,423, 95%CI: 1,131 – 3,839, p = 0,015), Die weitere Analyse mit gewichteten Daten unter Verwendung von Propensity-Scores zeigte ein ähnliches Ergebnis (OR = 2,148, 95% CI: 1,154 – 3,997, p = 0,016).
Odds Ratio |
95% Konfidenzintervall |
p |
|
Alter |
1,005 |
0,977 – 1,033 |
0,746 |
Männliches Geschlecht |
1,693 |
0,950 – 3,015 |
0,074 |
ppoFEV1% |
1,010 |
0,989 – 1,032 |
0,351 |
ppoDLCO% |
0,988 |
0,969 – 1,008 |
0,233 |
Raucheranamnese |
1,749 |
0,888 – 3,445 |
0,106 |
ASA* > 2 |
1,503 |
0,861 – 2,626 |
0,152 |
LDH |
1,008 |
1,002 – 1,013 |
0,006 |
* ASA = American Society of Anesthesiologists physical status |
Schlussfolgerung:
LDH ist ein einfach verfügbarer Serum-Biomarker, der kardiopulmonale Komplikationen nach thorakoskopischer Lobektomie vorhersagen kann. Patienten mit einem erhöhten präoperativen LDH-Spiegel (> 230 U/L) benötigen eine intensivere postoperative Überwachung nach thorakoskopischer Lobektomie.