Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S117-S118
DOI: 10.1055/s-0038-1668447
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Identifizierung von tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren für die individuelle Tumortherapie

M Schimek
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Lungenzentrum Neukölln
,
S Eggeling
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Lungenzentrum Neukölln
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

In einem seit 2015 laufenden Projekt gelang es bisher tumorspezifische T-Zellen in Lungenkarzinomen zu erkennen, zu isolieren und zu vermehren. Die als tumorreaktiv identifizierten T-Zellen konnten nachfolgend durch Tumorzellen aktiviert werden. Um so künftig eine individuelle Immuntherapie entwickeln zu können, wird nun zusätzlich zur DNA Analyse der tumorspezifischen T-Zellen auch die den T-Zell-Rezeptor kodierende RNA extrahiert und analysiert.

Material und Methode:

Nachdem mithilfe der DNA-Sequenzierung die tumorspezifischen T-Zellen gefunden wurden (quantitative Analyse), wird nun in einem 2. Schritt die RNA- Sequenzierung angeschlossen. So erst kann der komplette Bauplan (also beide Ketten) des T-Zellrezeptors, der die Tumorantigene erkennt, entschlüsselt werden. Durch genetische Klonierung sollen diese T-Zell-Rezeptoren dann in eine große Menge (1 – 10 Millionen) autologer T-Zellen transferiert werden, um therapeutische Dosen zu erhalten.

Ergebnis:

Es ist möglich, die RNA aus den tumorspezifischen T-Zellen zu extrahieren. Die RNA Sequenzen scheinen im Gegensatz zur DNA nicht quantitativ zu sein, lassen also keinen Rückschluss auf die relative Häufigkeit der T-Zellen zu. Es gelang außerdem aus dem RNA Profil die Sequenz des Rezeptors zu identifizieren und ein Expressionsprofil zu erstellen, was völlig neuartige Möglichkeiten in der Tumorimmunologie liefern könnte.

Schlussfolgerung:

Nachfolgend soll eine Übertragung des tumorspezifischen T-Zellrezeptors in autologe T-Zellen, welche aus dem Blut der Patienten gewonnen wird, erfolgen. Wenn diese T-Zellen dann die Tumorzellen abtöten, ist das Verfahren einer individuellen Tumortherapie beim Lungenkarzinom auf T-Zellen basierend in vitro bestätigt.