Hintergrund:
In einem seit 2015 laufenden Projekt gelang es bisher tumorspezifische T-Zellen in Lungenkarzinomen zu erkennen, zu isolieren und zu vermehren. Die als tumorreaktiv identifizierten T-Zellen konnten nachfolgend durch Tumorzellen aktiviert werden. Um so künftig eine individuelle Immuntherapie entwickeln zu können, wird nun zusätzlich zur DNA Analyse der tumorspezifischen T-Zellen auch die den T-Zell-Rezeptor kodierende RNA extrahiert und analysiert.
Material und Methode:
Nachdem mithilfe der DNA-Sequenzierung die tumorspezifischen T-Zellen gefunden wurden (quantitative Analyse), wird nun in einem 2. Schritt die RNA- Sequenzierung angeschlossen. So erst kann der komplette Bauplan (also beide Ketten) des T-Zellrezeptors, der die Tumorantigene erkennt, entschlüsselt werden. Durch genetische Klonierung sollen diese T-Zell-Rezeptoren dann in eine große Menge (1 – 10 Millionen) autologer T-Zellen transferiert werden, um therapeutische Dosen zu erhalten.
Ergebnis:
Es ist möglich, die RNA aus den tumorspezifischen T-Zellen zu extrahieren. Die RNA Sequenzen scheinen im Gegensatz zur DNA nicht quantitativ zu sein, lassen also keinen Rückschluss auf die relative Häufigkeit der T-Zellen zu. Es gelang außerdem aus dem RNA Profil die Sequenz des Rezeptors zu identifizieren und ein Expressionsprofil zu erstellen, was völlig neuartige Möglichkeiten in der Tumorimmunologie liefern könnte.
Schlussfolgerung:
Nachfolgend soll eine Übertragung des tumorspezifischen T-Zellrezeptors in autologe T-Zellen, welche aus dem Blut der Patienten gewonnen wird, erfolgen. Wenn diese T-Zellen dann die Tumorzellen abtöten, ist das Verfahren einer individuellen Tumortherapie beim Lungenkarzinom auf T-Zellen basierend in vitro bestätigt.