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DOI: 10.1055/s-0038-1670469
Wertigkeit von international standardisierten Wachstumskurven (INTERGROWTH-21st) bei Feten mit Hypoplastischen Linksherzsyndrom: Perinatale Biometrie und Dopplersonografie sowie kurzfristiges Outcome
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. Oktober 2018 (online)
Einführung:
Kinder mit Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS) weisen häufig ein niedrigeres Geburtsgewicht (GG) und einen niedrigeren postnatalen Kopfumfang (KU) auf. Beide Parameter sind bedeutsam für die Überlebensrate und das neurologische Outcome betroffener Kinder. Bislang publizierte Arbeiten beziehen sich auf eigene Wachstumskurven, sodass eine Vergleichbarkeit der Resultate erschwert ist. Ziel dieser Studie ist nun die Anwendung international standardisierter Wachstumskurven bei Feten mit HLHS.
Material und Methoden:
Es handelt sich um eine retrospektive monozentrische Studie. Mehrlingsschwangerschaften, Fälle mit Schwangerschaftsabbruch und/oder nachgewiesenen Chromosomenaberrationen wurden ausgeschlossen. Für die z-Score Berechnung der prä- (KU und fetales Schätzgewicht: EFW) und postnatalen (KU und GG) Biometrie-Werte wurde der INTERGROWTH-21st [1] Kalkulator verwendet. Ebenso wurden Daten zur fetalen Dopplersonografie (Pulsatilitätsindex der Umbilikalarterie: UA PI, PI der mittleren Zerebralarterie: ACM PI, cerebroplazentare Ratio: CPR) sowie zum kurzfristigen perinatalen Outcome erhoben.
Resultate:
Es konnten 49 HLHS-Feten (132 Untersuchungen) eingeschlossen werden. Das mittlere Schwangerschaftsalter zum Zeitpunkt der Untersuchung betrug 35 ± 3,4 SSW. Für den pränatalen KU ergab sich ein z-Score von -0,391 (95%-KI: -0,716 bis -0,066; p = 0,021) und für das EFW ein z-Score von -0,023 (95%-KI: -0,277 bis 0,229; p = 0,853). Das mittlere Schwangerschaftsalter zum Zeitpunkt der Geburt betrug 38,4 ± 1,0 SSW mit einem durchschnittlichen GG von 3032 ± 402 g (z-Score: -0,209 ± 0,861; p = 0,107) und einem durchschnittlichen KU von 33,6 ± 1,5 cm (z-Score: 0,133 ± 1,103; p = 0,430). Die 30 Tages-Überlebensrate betrug 73,3% (33/45). Dabei zeigte sich kein signifikanter Unterschied in den z-Scores zwischen den verstorbenen (Gruppe 1) und überlebenden (Gruppe 2) HLHS-Kindern. Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem UA PI, ACM PI sowie der CPR und dem GG bzw. postnatalen KU in beiden Gruppen beobachtet werden.
Schlussfolgerung:
Wir konnten mittels INTERGROWTH-21st zeigen, dass die Verteilung des EFW bei den beobachteten HLHS-Kindern nahe an der für ein Normalkollektiv erwarteten Verteilung liegt, der KU jedoch tendenziell geringer ausfällt. Diese Beobachtung konnte postnatal nicht bestätigt werden. Eine Assoziation der biometrischen Maße mit der 30-Tagesüberlebensrate ließ sich nicht feststellen.
1. https://intergrowth21.tghn.org Stand: 17.05.2018