Visuelle Analogskalen (VAS) gelten als Goldstandard in der subjektiven Schmerzerfassung. Sie sind einfach zu erheben, es gibt kaum Interpretationsschwierigkeiten, und zeitliche Veränderungen können sensibel erfasst werden. Zur Erhebung der Schlafqualität wurden VAS bisher nur vereinzelt eingesetzt. Um den Übereinstimmungsgrad von VAS-Messungen mit einer etablierten Skala zur Erhebung der Schlafqualität (Pittsburgh Sleep Quality Index; PSQI) zu erfassen, wurde eine empirische Untersuchung mit 74 Probanden (50 % weiblich) durchgeführt. Es zeigten sich signifikante Korrelationen zwischen den eingesetzten Messinstrumenten. Der größte Zusammenhang wurde zwischen der VAS Allgemeine Schlafqualität und dem PSQI-Gesamtscore gefunden (r=0,693, p < 0,001). Bei Abwägung der Vor- und Nachteile von VAS zur Erhebung der subjektiven Schlafqualität lässt sich festhalten, dass VAS-Skalen für diese Erhebungen in der klinischen Routine aufgrund von fehlenden Kennwerten noch nicht empfohlen werden können. Allerdings könnten VAS hilfreich sein, um ökonomische Verlaufsmessungen von Müdigkeit und Schlafqualität umzusetzen.