Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S14
DOI: 10.1055/s-0039-1688144
ePoster
Versorgung und Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fragebogen zur frühen Detektion von Herzinsuffizienz – DeHiT (Deutscher Herzinsuffizienz-Test)

K Edel
1   Herz-Kreislaufzentrum Rotenburg, Kardiodiabetologie, Rotenburg, Germany
,
C Kurscheid
2   Priv. Forschungsinstitut für Gesundheits- und Systemgestaltung GmbH, Köln, Germany
,
R Degenhardt
3   Herz-Kreislauf-Zentrum Klinikum Hersfeld-Rotenburg GmbH, Institut für Klinische Forschung, Rotenburg a. d. Fulda, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)

 

Einleitung:

Herzinsuffizienz sollte so früh als möglich diagnostiziert werden. Eine medikamentöse Therapie greift am Besten in einem frühen Stadium der Herzinsuffizienz. In Deutschland wird die Diagnose momentan zu spät, meistens erst nach einer Dekompensation gestellt.

Methodik:

Die Auswahl der Klientel erfolgte nach dem Prinzip der Klumpenstichprobe in vier unterschiedlichen Settings. Ziel dieser war eine möglichst heterogene Gruppe (Alter über 50) zu befragen und so mögliche Bias im Hinblick auf Geschlecht, Erwerbsstatus, Risikolage und Bildungsabschluss zu vermeiden. Der Fragebogen wurde an 91 Betroffenen mit Herzinsuffizienz in kardiologischen Praxen und Kliniken auf seine Validität geprüft. 2017 erfolgte eine Befragung in Hausarztpraxen an 170 Patienten. 2018 fanden eine Fragebogenaktion in einer Kleinstadt mit begleitender NT-pro BNP Messung an 112 Einwohnern und eine Testserie mit 47 Mitarbeitern einer Behörde statt. Die Bögen wurden in einem unabhängigen Institut ausgewertet und auf Basis des vorgegebenen Scorings zugeordnet.

Ergebnisse:

Der Fragebogen wurde an insgesamt 420 Probanden getestet. In der Betroffenenbefragung war Herzinsuffizienz bei 37,4% und 43,5% eher unwahrscheinlich, bei jeweils 45% möglich und bei 17,5% bzw. 10,6% wahrscheinlich. Bei der Befragung in Hausarztpraxen war die Zahl der Menschen mit wahrscheinlicher Herzinsuffizienz wie erwartet geringer (5,4%). Die Möglichkeit einer Herzinsuffizienz war bei 53,6% gegeben, bei 41% unwahrscheinlich. Bei den Erwerbstätigen war niemand von Herzinsuffizienz betroffen. Eine mögliche Herzinsuffizienz wurde bei einem Fünftel aller Personen detektiert. Bei 82% der Befragten war eine Herzinsuffizienz unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit für Herzinsuffizienz war zwischen den Gruppen signifikant (p < 0,00001) unterschiedlich.