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DOI: 10.1055/s-0039-1688192
Diabetes mellitus bei Patienten mit Pankreaskarzinom: Zusammenhang von Tumorgrad und glykämischer Kontrolle
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
Erkrankungen des exokrinen Pankreas können zur Beeinträchtigung endokriner Pankreasfunktionen mit Störungen der Glukosehomöostase bis hin zur Diabetesmanifestation führen. Bei Diabetes mellitus, der sich in Folge von Pankreaskarzinomen entwickelt (Diabetes des exokrinen Pankreas, DEP) ist der Zusammenhang zwischen gestörter Glukosehomöostase und Karzinom weitgehend ungeklärt. Wir prüften den Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Pankreaskarzinoms und dem Ausmaß der Störung der glykämischen Kontrolle.
Methodik:
Bei 92 Patienten mit potenziell resektabler Pankreasneoplasie ohne Diabetes (ND, n = 53, Alter 67 ± 2 Jahre, BMI 24,8 ± 0,5 kg/m2), DEP (n = 20, 71 ± 3 Jahre, 25,3 ± 1,0 kg/m2) oder präexistentem Typ-2-Diabetes (T2D, n = 19, 71 ± 3 Jahre, 27,1 ± 0,8 kg/m2) wurden präoperativ Nüchtern-Blutspiegel von Glukose, Insulin und der HbA1c bestimmt. Pankreasneoplasien wurden nach TNM-Klassifikation und Tumorgrad beurteilt.
Ergebnisse:
DEP- und T2D-Patienten zeigten höhere Nüchternspiegel von Glukose (135 ± 9 vs. 142 ± 11 mg/dl), HbA1c (55 ± 3 vs. 58 ± 3 mmol/mol) sowie eine höhere Insulinresistenz (4,1 ± 1,0 vs. 3,7 ± 0,5; bestimmt nach dem 'homeostatic model assessment for insulin resistance' (HOMA-IR)) als ND-Patienten (88 ± 2 mg/dl, 38 ± 1 mmol/mol, 2,0 ± 0,3; alle p < 0,01). Patienten mit G3-Tumoren wiesen höhere Nüchternspiegel von Glukose (124 ± 36 mg/dl) und HbA1c (53 ± 2 mmol/mol) auf als Patienten mit nicht-malignen neoplastischen Läsionen (103 ± 38 mg/dl, 42 ± 2 mmol/mol; alle p < 0,01). Die Verteilungsmuster der Tumorgrade wiesen große Unterschiede auf zwischen DEP-Patienten und T2D- respektive ND-Patienten (p < 0,001). Insbesondere zeigten DEP-Patienten eine höhere Prävalenz von G3-Tumoren (79%) als T2D- (33%) und ND-Patienten (16%). Die Tumorstadien zeigten keinen Zusammenhang mit Parametern der glykämischen Kontrolle.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen eine höhere Diabetesprävalenz in Patienten mit Pankreaskarzinomen, die durch höhere Tumorgrade aber nicht -Stadien gekennzeichnet sind.