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DOI: 10.1055/s-0039-1688264
Schneller Progress von Typ-2-Diabetes und dessen Folgeerkrankungen bei Kindern und jungen Erwachsenen – eine Literaturauswertung
Publication History
Publication Date:
07 May 2019 (online)
Typ-2-Diabetes (T2D) ist bei Kindern seltener als bei Erwachsenen, bei begrenzter Verfügbarkeit Evidenz-basierter Therapien. Für ein besseres Verständnis des pädiatrischen T2D wurde die Literatur hinsichtlich Evidenz zum Krankheitsprogress bei Patienten unter 25 Jahre ausgewertet.
Gesucht wurde bei PubMed (Januar 2000 bis Januar 2018) und bei zwei Kongressen (die beiden letzten Kongresse der Asia Pacific Pediatric Endocrine Society und der Latin American Pediatric Endocrinology Society) unter Berücksichtigung aller bekannten Varianten von “pediatric” (pädiatrisch) oder “adolescent” (adoleszent) und “type 2 diabetes mellitus” (Typ-2-Diabetes). Die Ergebnisse wurden nach “disease progression” (Krankheitsprogress) oder “clinical deterioration” (klinische Verschlechterung) oder “diabetes complications” (diabetische Folgeerkrankungen) gefiltert, gesichtet und dann nach wahrscheinlicher Relevanz kategorisiert.
Die Suche ergab 564 Treffer, davon 25 mit relevanten Daten. Die wesentlichen Ergebnisse waren:
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Ein Betazellversagen tritt bei Kindern schnell ein, bei Berichten über 8 – 28% (median 25%) Reduktion der Betazellfunktion pro Jahr;
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Der Progress zur Insulintherapie reicht von 11 – 44% innerhalb von 1 Jahr ab Diagnose, dies war jedoch nicht bei allen berücksichtigten Studien übereinstimmend;
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Viele diabetische Folgeerkrankungen, insbesondere renale und kardiovaskuläre Komplikationen, waren innerhalb von 2 Jahren ab Diagnose offenkundig.
Mehrere der Studien verglichen pädiatrischen T2D mit pädiatrischem T1D und erwachsenem T2D und zeigten einen signifikant schnelleren Progress bei pädiatrischem T2D.
In dieser Auswertung von 25 Studien zeigten sich die aggressiven Merkmale des pädiatrischen T2D bei der Zeit bis zum Betazellversagen, dem Bedarf einer Insulintherapie und der Entwicklung von Komplikationen. Um sich diesen Aspekten der Erkrankung zu widmen, werden dringend neue Therapien benötigt, die sich an die zugrundeliegende Pathologie richten.