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DOI: 10.1055/s-0039-1695808
DEGUM-CEUS-HCC-Studie zur Kontrastmittelsonografie in der nicht-invasiven Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms bei Risikopatienten – eine prospektive, multizentrische Studie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)
Fragestellung:
Mit der Kontrastmittelsonografie (CEUS) können hepatozelluläre Karzinome (HCCs) bei Risikopatienten nicht-invasiv diagnostiziert werden. Der Untersuchungsablauf ist jedoch unzureichend standardisiert.
Mit Förderung der DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) wurde eine deutschlandweite, prospektive Studie (DEGUM-CEUS-HCC-Studie) initiiert (NIH Clinical Trials Registrierungsnummer NCT03405909). Ziele waren die bessere Standardisierung des CEUS-Ablaufs, Untersuchung der diagnostischen Treffsicherheit und Evaluation des möglichen Zusatznutzens standardisierter CEUS-Algorithmen.
Methodik:
HCC-Risikopatienten mit fokaler Leberläsion im B-Bild-Ultraschall wurden prospektiv multizentrisch nach standardisierten CEUS-Protokollen untersucht. Die CEUS-basierte Diagnose wurde mit dem Referenzstandard Histologie sowie MRT/CT verglichen. Optional erfolgte eine Kategorisierung nach den standardisierten CEUS-Algorithmen ESCULAP (Erlanger Synopsis for Contrast Enhanced Ultrasound for Liver lesion Assessment in Patients at risk) [Schellhaas B et al., Ultraschall Med. 2016 Dec; 37(6):627 – 634; Eur J Gastroenterol Hepatol. 2017 Sep; 29(9):1036 – 1044; Eur Radiol. 2018 Oct; 28(10):4254 – 4264; Ultraschall Med. 2018 Dec; 39(6):667 – 674] und CEUS-LI-RADS© (Contrast-Enhanced Ultrasound Liver Imaging Reporting and Data System) [https://www.acr.org/Clinical-Resources/Reporting-and-Data-Systems/LI-RADS/CEUS-LI-RADS-v2017].
Ergebnisse:
517 HCC-Risikopatienten (männlich/weiblich 428/89; mittleres Alter 67,2 ± 10,5 Jahre (Range: 18 – 88 Jahre); Leberzirrhose 78,9%) an 43 Zentren wurden eingeschlossen. Histologische Befunde waren bei 395 Patienten vorhanden (316 HCCs), MRT-Befunde bei 351.
Unter den 395 histologisch gesicherten Läsionen fanden sich 316 HCCs, 39 ICCs, 17 Regeneratknoten/dysplastische Knoten, 2 inflammatorische Adenome, 1 Hämangiom, 2 FNHs, und 18 andere Entitäten. 61,3% der Herde waren solitär; in 8,6% zeigte sich eine diffuse Tumorinfiltration.
Die diagnostischen Gütemaße für die nicht-invasive Diagnose „HCC“ mit der Kontrastmittelsonografie (Referenzstandard Histologie) ergaben sich zu: Sensitivität: 90,2% (95%-Konfidenzintervall [86,9%; 93,5%]), Spezifität: 65,8% (95%-Konfidenzintervall [55,3%; 76,3%]), positiv prädiktiver Wert: 91,3% (95%-Konfidenzintervall [88,2%; 94,5%]) und negativ prädiktiver Wert: 62,7% (95%-Konfidenzintervall [52,2%; 73,1%]).
Die Details der Kontrastierungsmuster sowie die Daten zur diagnostischen Treffsicherheit der CEUS-Algorithmen werden zum Zeitpunkt des Dreiländertreffens vorgestellt.
Schlussfolgerung:
Die Schlussfolgerungen aus der prospektiven, multizentrischen DEGUM CEUS-HCC-Studie werden nach Auswertung der Daten zum Zeitpunkt des Dreiländertreffens vorgestellt.