Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S17
DOI: 10.1055/s-0039-1695850
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intrauteriner Druck und Plazentadicke während fetoskopischen Lasereingriffen und Amniodrainage bei feto-fetalem Transfusionssyndrom

P Greimel
1   Medizinische Universität Graz, Abteilung für Geburtshilfe, Graz, Austria
,
B Csapo
1   Medizinische Universität Graz, Abteilung für Geburtshilfe, Graz, Austria
,
P Klaritsch
1   Medizinische Universität Graz, Abteilung für Geburtshilfe, Graz, Austria
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Das feto-fetale Transfusionssyndrom (FFTS) ist eine häufige Komplikation monochorialer Zwillingsschwangerschaften. Unbalanzierte Blutflüsse im Bereich plazentarer Anastomosen führen zu typischen Veränderungen der Volumenumverteilung zwischen den Feten bis hin zum intrauterinen Absterben. Die einzig kausale Therapie stellt die intrauterine Laserkoagulation der Gefäßanastomosen dar. Im Anschluss daran wird regelmäßig eine Amniodrainage durchgeführt. Hierbei konnte bereits gezeigt werden, dass es zu Veränderungen der maternalen Hämodynamik und zur Hämodilution kommt. Die ursächlichen Mechanismen sind gänzlich ungeklärt. Wir untersuchten die Dekompression des uterinen Kompartiments während Amniodrainage mit konsekutiven Plazentaveränderungen.

Methode:

Wir führten eine prospektive Pilotstudie während 15 intrauterinen Eingriffen bei FFTS von 03/2017 bis 11/2018 an der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Graz, Medizinische Universität Graz, Österreich, durch. Plazentadicke und intrauteriner Druck wurden vor, während und nach Amniodrainage mittels Ultraschalles und invasiver Messung bestimmt und in Relation zum Drainagevolumen gesetzt.

Ergebnisse:

Unter Amniodrainage zeigte sich eine mittlere Zunahme der Plazentadicke von 195% des Ausgangswertes und eine mittlere Abnahme des intrauterinen Druckes auf 58%.

Schlussfolgerung:

Deutliche Veränderungen des intrauterinen Druckes als auch der Plazentadicke treten während Amniodrainage bei Lasereingriffen auf. Dies könnten erste Hinweise auf eine pathophysiologische Erklärung für Veränderungen der maternalen Hämodynamik als auch der regelmäßig beobachteten postoperativen Hämodilution sein.