Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S19
DOI: 10.1055/s-0039-1695855
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung des zervikalen Kompressionsmusters mittels Elastografiemessung zur Prädiktion einer Frühgeburt

R Schmitz
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
A Gesthuysen
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
K Hammer
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
J Braun
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
K Oelmeier de Murcia
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
MK Falkenberg
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
HA Köster
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
U Möllmann
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
A Fruscalzo
2   St. Franziskus-Hospital Ahlen, Obstetrics and Gynaecology, Ahlen, Germany
,
E Bormann
3   University of Münster, Institute of Biostatistics and Clinical Research, Münster, Germany
,
W Klockenbusch
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
,
M Möllers
1   University of Münster, Obstetrics and Gynecology, Münster, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Evaluation von Kompressionsmustern (Strain pattern, SP) mittels Zervix-Elastografie als prognostischer Marker für eine Frühgeburt.

Material und Methode:

In dieser Fall-Kontroll-Studie wurden die Zervixlänge und Elastografiedaten (Kompressionsverhältnis (Strain Ratio), Elastografie-Index und SP-Score) von 335 schwangeren Frauen (20. bis 34. Schwangerschaftswoche) mittels transvaginalen Ultraschalls erhoben. Die Werte von 50 Frühgeburten wurden mit den Werten von 285 Normalgeburten als Kontrollgruppe verglichen. Die Strain Ratio und der Elastografie-Index wurden kalkuliert, indem zwei „Regions Of Interest“ (ROIs) parallel auf der vorderen Zervixlippe platziert wurden. Die Strain Ratio wurde bestimmt, indem der höhere Strainwert durch den niedrigeren dividiert wurde. Als Elastografie-Index wurde das Maximum der SP-Kurve definiert. Den Elastografie-Bildern wurde je nach Kompressionsmuster ein neuer spezifischer SP-Score zwischen 0 und 2 zugeordnet.

Ergebnisse:

Die Gruppe der Frühgeburten und der Normalgeburten zeigten unterschiedliche Werte für den Elastografie-Index, den SP-Score und für die Zervixlänge (1,61 vs. 1,27, p < 0,001; SP-Score von “2”: n = 31 (62%) vs. n = 36 (12,6%), p < 0,001; Zervixlänge von 30,7 vs. 41,0 mm, p < 0,001). Der Elastografie-Index und der SP-Score waren mit einer besseren Vorhersagekraft als die Zervixlängenbestimmung allein assoziiert (AUC 0,8059 (Area under the curve); AUC 0,7716; AUC 0,7631). Die Kombination aller Parameter erwies sich als prognostisch besser als jeder einzelne Parameter für sich genommen (AUC 0,8987).

Schlussfolgerung:

Ein höherer Elastografie-Index und SP-Score korrelierten mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko und sind der Zervixlängenmessung als prädiktiver Marker überlegen. Eine Kombination der Parameter könnte in Form eines „Zervix-Index“ für die Vorhersage einer Frühgeburt Anwendung finden.