Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S23-S24
DOI: 10.1055/s-0039-1695868
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Pankreas, Interventionen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperativer CEUS zur Charakterisierung fokaler Pankreasläsionen vor offener Pankreastumorresektion: Erste Ergebnisse

N Platz Batista da Silva
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany
,
M Hornung
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
,
S Brunner
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
,
C Hackl
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
,
HJ Schlitt
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
,
C Stroszczynski
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany
,
EM Jung
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Evaluierung des intraoperativen Kontrastmittelultraschalls (IoCEUS) zur Lokalisierung, Charakterisierung und Differenzierung fokaler Pankreasläsionen (FPL) während offener Pankreastumoroperationen in Korrelation zur postoperativen Histopathologie.

Material und Methode:

Es wurden retrospektiv die IoCEUS-Daten von 17 Patienten mit 17 FPL ausgewertet, die zwischen 02 – 10/2018 in domo am Pankreas operiert wurden. IoCEUS wurde von einem erfahrenen Untersucher mit Multifrequenzlinear-/T-Sonden (6 – 9 MHz) am frei mobilisierten Pankreas nach i.v.-Bolusinjektionen 2,4 – 10 ml Sulfurhexaflourid Mikrobläschen durchgeführt. FPL wurden dynamisch während arterieller (15 – 45 s), portalvenöser (46 – 90 s) und venöser Spätphase (> 2 min) analysiert. Eine arterielle irreguläre Hypervaskularisation gefolgt von einem zunehmendem Wash-out bis zur Spätphase galt als Malignitätskriterium. Die Resultate wurden zur Histopathologie nach (sub)totaler Pankreatektomie oder intraoperativer Biopsie korreliert. Eine statistische Analyse erfolgte mittels Kreuztabellen, Chi-Quadrat- und Fisher's Exakt Test mit p < 0,05 als Signifikanzniveau.

Ergebnisse:

IoCEUS Daten von 17 Patienten mit 17 FPL (m = 12, w = 5) im Alter von 36 – 81 Jahren (im Mittel 65,7J ± 11,5) wurden retrospektiv ausgewertet. Die Läsionsgröße lag zwischen 1,22 – 4,66 cm (im Mittel 3 cm ± 1,03). Die postoperative Histologie ergab 13 maligne und 4 benigne FPL. IoCEUS konnte 13/13 malignen und 2/4 benignen FPL korrekt charakterisieren. In 2 Fällen wurden benigne FPL fälschlich als maligne charakterisiert. Die Sensitivität betrug 100%, die Spezifität 50%, die Genauigkeit 88,2%, PPV 86,7%, NPV 100% (p < 0,0001).

Schlussfolgerung:

IoCEUS ist ein wertvolles diagnostisches Tool in der Lokalisierung und korrekten Charakterisierung maligner und benigner Pankreasläsionen und sollte routinemäßig während Pankreastumoroperationen angewandt werden.