Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S54
DOI: 10.1055/s-0039-1695954
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Postersitzung – Abdomen/Technik/Interv. US
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung von Angiomyelolipomen der Nebenniere mittels Kontrastmittel-verstärkter Sonografie

A Mondorf
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany
,
AK Flügel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany
,
G Meyer
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany
,
M Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany
,
J Bojunga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Angiomyelolipome stellen 5 – 15% aller Nebennierenraumforderungen dar und gelten als gutartige Tumore. In der Computer- und Magnetresonanztomografie können Angiomyelolipome aufgrund ihrer Größe und Morphologie häufiger nicht eindeutig von Tumoren maligner Entität, wie beispielsweise Sarkomen, abgegrenzt werden. Zudem empfehlen aktuelle Leitlinien, Nebennierenraumforderungen > 6 cm zu operieren. Daher müssen sich zahlreiche PatientInnen mit einem Angiomyelolipom einer unnötigen Adrenalektomie unterziehen. Kontrastmittel-verstärkte Sonografie stellt eine zusätzliche, hoch sensitive Methode dar, benigne von malignen Nebennierenraumforderungen zu unterscheiden. Die vorliegende Fallserie beschreibt typische Charakteristika von Angiomyelolipomen der Nebenniere in der Kontrastmittel-verstärkten Sonografie, die eine eindeutige Diagnosestellung ermöglichen können.

Material und Methoden:

Im Rahmen der bildgebenden Diagnostik bei Patienten mit Zufallsbefund einer Nebennierenraumforderung wurde eine Kontrastmittelverstärkte Sonografie mit SonoVue® durchgeführt. Vier histologisch oder MR-tomografisch gesicherte Angiomyelolipome von drei PatientInnen wurden retrospektiv analysiert und Charakteristika in der Sonografie mit bekannten Kriterien maligner Nebennierenraumforderungen verglichen.

Ergebnisse:

In der B-Bildsonografie zeigten sich einheitlich im Vergleich zu Leber und Milz stärker echogene Läsionen mit einem durchschnittliche Größendurchmesser von 6,8 cm. In allen Fällen konnte in der Kontrastmittel-verstärkte Sonografie eine charakteristische Zeitintensitätskurve der Kontramittelaufnahme mit teilweise bereits früharteriellem Beginn (17 – 43 s), jedoch ohne ein für maligne Läsionen spezifisches wash-out dargestellt werden. Die Kombination aus einer stärker echogenen Läsion mit einer Kontrastmittelaufnahme ohne relevantes wash-out ist bisher für keine maligne Nebennierenraumforderung bekannt und erscheint pathognomonisch für Angiomyelolipome.

Schlussfolgerung:

Angiomyelolipome müssen aufgrund ihrer Größe und ihrer Darstellung in der konventionellen Bildgebung von potenziell malignen Läsionen abgegrenzt werden, zeigen jedoch typische Charakteristika in der B-Bild- und Kontrastmittel-verstärkten Sonografie. Diese Methode stellt somit ein zusätzliches, kostengünstiges, nicht-invasives, zeitsparendes Verfahren dar, Angiomyelolipome zu erkennen und von malignen Läsionen abzugrenzen.