Evaluation des Einsatzes von digitalen Lehrmethoden in der Ultraschall-Ausbildung

Fragestellung:

Im digitalen Zeitalter findet Lernen nicht mehr nur in Form von Büchern statt. Im Rahmen des studentischen Peer-to-Peer Ultraschallkurses „Sono for Klinik“ (Studentische Initiative, JGU Mainz) sollten die bisher eingesetzten digitalen und nicht-digitalen Lehrmethoden und -materialien evaluiert werden.

Material und Methoden:

Die Ergebnisse der Evaluationsbögen von Teilnehmern des studentischen Ultraschallkurses der Jahre 2017 und 2018 wurden in Kooperation mit der Rudolf Frey Lernklinik Mainz genutzt, um verschiedene Lehrmethoden und -materialien (Live-Vorschall, PowerPoint Präsentationen, grafische Lerntafeln, Pathologiebücher, Zeichnungen auf Flipcharts) im wöchentlichen Training zu vergleichen. Live-Vorschall und PowerPoint Präsentationen wurden als digitale Lehrmethoden klassifiziert.

Zur statistischen Auswertung wurde eine siebenstufige Skala zwischen „voll zutreffend“ und „voll unzutreffend“ genutzt.

Ergebnisse:

356 Evaluationsbögen wurden analysiert. Es bestand eine mittelstarke bis deutliche Korrelation (r = 0,528, p < 0,01; Spearman) zwischen Live-Vorschall und PowerPoint Präsentationen, so dass diese beiden als digitale Lehrmethoden vergleichbar waren. Digitale Lehrmethoden zeigten im Vergleich mit nicht-digitalen (Lerntafeln, Pathologiebuch, Zeichnungen auf Flipcharts) ein signifikant besseres Ergebnis im ungepaarten t-Test (p = 0,001). Jedoch kann der tatsächliche Effekt als „klein“ bzw. „knapp unter klein“ klassifiziert werden (Cohens d = 0,18).

Abb. 1: Evaluation der eingesetzten Lehrmedien in der Übersicht

Schlussfolgerung:

Der Einsatz digitaler Lehrmethoden und -materialien scheint einen positiven Effekt im Kontext der Peer-to-Peer Ultraschallausbildung zu haben, auch wenn der Effekt mit den bisher verwendeten Methoden eher gering erscheint. Den tatsächlichen Lernerfolg vergleichende Messmethoden könnten die Ergebnisse verifizieren. Die Ergebnisse sind für uns Motivation den Einsatz modernerer Techniken wie Applikationen für „smart devices“ in der Ultraschallausbildung zu prüfen.