Zusammenfassung
Hintergrund | Die Informationen zur Entlassungsmedikation (EM) im Arztbrief sind wichtig, um die Arzneimitteltherapie von Patienten an der stationär-ambulanten Schnittstelle fortzuführen. Internationale Studien zeigen jedoch, dass Hausärzte über die EM verspätet und unzureichend informiert werden. Dies gefährdet die kontinuierliche, sektorenübergreifende Arzneimittelversorgung. Ziel dieser Studie war es, die Zufriedenheit deutscher Hausärzte mit den Informationen zur EM zu erheben.
Methoden| Per Post wurden 516 Hausärzte in Berlin zu den EM-Informationen im Arztbrief und deren Übermittlung befragt.
Ergebnisse| 117 Hausärzte beantworteten den Fragebogen (23 %). Am häufigsten wurden die Informationen zur EM am Tag der ersten Konsultation des Hausarztes nach Krankenhausentlassung durch den Patienten selbst übergeben. Mehr als zwei Drittel der Hausärzte wünschte sich jedoch die Übermittlung vor der ersten Konsultation (73 %). Hierbei präferierte die Mehrheit die elektronische Übermittlung per Fax (46 %) oder E-Mail (9 %). Fast die Hälfte der Hausärzte gab an, dass in den Arztbriefen Informationen zu Änderungen des Medikationsplans und Begründungen regelmäßig fehlen würden. Dabei bewerteten nahezu alle Hausärzte diese Angaben als wichtig.
Schlussfolgerung| Hausärzte wünschen, dass die EM frühzeitig und elektronisch übermittelt wird. Änderungen des Medikationsplans und Begründungen sollen dabei angegeben werden. Die Berücksichtigung dieser Wünsche kann zu einer kontinuierlichen, sektorenübergreifenden Arzneimittelversorgung beitragen und dadurch die Arzneimitteltherapiesicherheit für Patienten verbessern.
Abstract
Background | The information about the patient’s discharge medication (DM) in the discharge letter guarantees the subsequent pharmacotherapy at the interface between tertiary to primary care. International data however shows that general practitioners (GPs) receive discharge letters with a delay and relevant information about DM is lacking. The aim of this study was to assess the point of view of German GPs concerning the information about DM, since no recent data about this topic is available.
Methods and participants | In a postal survey 516 GPs in the city of Berlin were contacted and asked about the transit of discharge letters and the information about DM.
Results | 117 GPs answered the questionnaire (23 %). Most frequently, the patient himself handed over the information about DM to the GP on the day of his first visit in the practice after discharge. However, more than two third of GPs wished to receive the information before the patient’s first consultation (73 %). Therefore, the majority preferred the electronic communication via fax (46 %) or email (9 %). Almost half of the GPs stated that discharge letters were lacking information about changes in medication and reasons for these changes. At the same time, nearly all GPs thought that these informational aspects were important.
Discussion | GPs wish an early and electronic transit of the DM with information concerning changes in medication and reasons. If these wishes were considered, a continuous and thus safer pharmacotherapy at the interface could be guaranteed.
Schlüsselwörter
Entlassungsmedikation - Arztbrief - sektorenübergreifende Kommunikation - Hausärzte - Arzneimitteltherapiesicherheit
Key Words
discharge medication - discharge letter - trans-sectoral communication - general practitioners - safety of pharmacotherapy