Aktuelle Neurologie 2016; 43(01): 26
DOI: 10.1055/s-0041-110033
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Memorix Neurologie

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Publikationsdatum:
10. Februar 2016 (online)

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Die 7 Jahre nach der letzten, jetzt vorliegende sechste Auflage des vom Autor in seinem Vorwort als „kleine Bibel für die Kitteltasche“ apostrophierten Taschenbuches wird ohne Zweifel wieder eine weite Verbreitung finden. Alle Kapitel wurden überarbeitet und auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht. Dabei spürt man die Erfahrung des Autors als Herausgeber und Verfasser zahlreicher Neurologie-Bücher wie der „Klinischen Neurologie“ (3. Auflage 2011) oder von „Basiswissen Neurologie“ (6. Auflage 2015; beide Springer Verlag).

Im Vergleich zur 5. Auflage hat der Umfang von 454 auf 526 Druckseiten nochmals deutlich zugenommen. Auch wenn dies bei der rasanten Weiterentwicklung des neurologischen Wissens wahrscheinlich nicht zu vermeiden ist, stösst es nicht zuletzt wegen der Größe von Kitteltaschen an Grenzen. Das gilt auch für die bei der Neuauflage vorgenommene Verkleinerung des Schrifttyps mit entsprechend auch verringertem Zeilenabstand, auch wenn die Inzidenz einer Alterspresbyopie bei dem typischen Leser als niedrig gelten darf.

Kleinigkeiten kann ein Rezensent in jedem Buch finden. So würde ich die empfohlene Zieldosis zur Ersteinstellung fokaler Epilepsien nicht mehr mit 1000–3000, sondern 1000 mg Levetiracetam täglich angeben, und einer Empfehlung dieses Antiepileptikums zur Ersteinstellung genetischer (idiopathischer) generalisierter Epilepsien steht die fehlende Monotherapiezulassung für diese Indikation entgegen (beides S. 273). Derartiges schmälert den Wert des Buches, dessen für jeden Käufer kostenlos zugängliche Online-Version sicherlich ein weiterer Vorteil ist, aber nicht.

Die 2-farbige Ausstattung und die Abbildungen sind gewohnter Thieme-Standard, der Preis ist angemessen.

Günter Krämer, Zürich