Rofo 2021; 193(S 01): 34
DOI: 10.1055/s-0041-1723230
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik

Kontrastmittel-freie Perfusionsbildgebung der Prostata: Prostatakarzinomdetektion mittels ASL

M Boschheidgen
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
D Abrar
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Arsov
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
P Albers
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Ullrich
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
F Ziayee
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Quentin
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Schimmöller
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel der Studie war es, die Fähigkeit zur Differenzierung zwischen benignem Prostatagewebe (Transitionszone, TZ; periphere Zone PZ) und Prostatakarzinomen (PCA) mittels Arterial Spin Labeling (ASL) im Vergleich zur herkömmlichen Perfusionsbildgebung mittels gadoliniumhaltigen Kontrastmittel (DCE) zu überprüfen.

Material und Methoden 30 Patienten mit multiparametrischer MRT der Prostata (3 T) inkl. zusätzlicher ASL-Sequenz (True-FISP ASL implemented by Martirosian et al.) über die suspekte Indexläsion und anschließend histologisch gesichertem PCA wurden eingeschlossen. Es wurden Signalintensitäten (SI) in definierten Arealen (PCA, PZ, TZ) gemessen und Contrast-Ratios (CR) berechnet. Eine Bonferroni-korrigierte ANOVA wurde zum Vergleich der SI, eine multifaktorielle ANOVA zum Vergleich der CR verwendet. Der McNemar-Test kam zum Vergleich der Detektionsraten zum Einsatz.

Ergebnisse Die durchschnittlichen SI in PCA und gesunder Prostatagewebe (TZ, PZ) unterschieden sich sowohl in der DCE (PCA 91; PZ = 58; TZ = 68) als auch in der ASL (PCA = 121; PZ = 23; TZ = 23) signifikant (p < 0,01). ASL-Sequenzen wiesen eine signifikant höhere CR (PZ = 5,2, TZ = 6,5) auf im Vergleich zur DCE (PZ = 1,6, TZ = 1,4) (p < 0,01). PCA ließen sich aufgrund ihrer Lokalisation (PZ oder TZ) anhand der CR weder in der ASL (PZ-PCA 5,0; TZ-PCA 7,3) noch in der DCE (PZ-PCA = 1,6; TZ-PCA = 1,5) unterscheiden. Die SI der PCA unterschied sich in der ASL hinsichtlich ihrer Lokalisation (TZ-PCA = 173; PZ-PCA = 105; p < 0,04). In der ASL zeigte sich eine Sensitivität von 93% (CI 0,78 – 0,99), in der DCE eine Sensitivität von 97% (CI 0,83 – 1) hinsichtlich subjektiver PCA-Sichtbarkeit. Der McNemar-Test ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Verfahren.

Schlussfolgerungen Die ASL ermöglichte eine genaue Detektion von PCA und wies eine höhere CR im Vergleich zur DCE auf. Insbesondere zur Reduktion bzw. Vermeidung der Verwendung gadoliniumhaltiger Kontrastmittel könnte die ASL eine mögliche Alternative in der Perfusionsbildgebung der Prostata darstellen.



Publication History

Article published online:
11 May 2021

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