Handchirurgie Scan 2016; 05(01): 14-15
DOI: 10.1055/s-0042-100442
Diskussion
Distaler Radius
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erweiterter FCR-Zugang bei Plattenosteosynthese auch ohne KTS sinnvoll?

Etwa 5 % der Patienten mit einer chirurgisch zu versorgenden distalen Radiusfraktur weisen ein akutes Karpaltunnelsyndrom (KTS) auf, bei anderen kann sich 1–12 Wochen nach der Verletzung ein KTS entwickeln. Tannan et al. haben nun das Outcome nach Versorgung distaler Radiusfrakturen mit einer palmaren Plattenosteosynthese über den Standard-Zugang nach Henry oder einen erweiterten FCR-Zugang bei gleichzeitiger prophylaktischer Entlastung des Karpaltunnels verglichen.
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Publication History

Publication Date:
14 March 2016 (online)

Fazit

Der erweiterte FCR-Zugang erwies sich in dieser kleinen Studie als sicher und effizient ohne erhöhte Morbidität gegenüber dem Vorgehen nach Henry. Die Autoren gehen davon aus, dass der erweiterte FCR-Zugang bei den meisten mit einer Plattenosteosynthese zu versorgenden distalen Radiusfrakturen gewählt werden kann und nicht nur, wenn gleichzeitig ein KTS besteht. Der Wert dieses Zugangs für die Prophylaxe des KTS und der Entwicklung eines chronischen regionalen Schmerzsyndroms müsse in weiteren größeren Studien untersucht werden.