Aktuelle Neurologie 2016; 43(04): 225
DOI: 10.1055/s-0042-107836
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
18 May 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

genetische Veränderungen können das Schmerzempfinden erheblich beeinflussen. So sind Mutationen in den Genen spannungsabhängiger Natriumkanäle mit einem spezifischen Schmerzsyndrom oder mit stark verminderter oder fehlender Schmerzempfindung assoziiert. Auch durch Polymorphismen in Enzymen, die die Funktion endogener Opioide regulieren, kann die Schmerzempfindlichkeit beeinträchtigt werden. Eine Übersicht zu monogenetisch vererbten Schmerzerkrankungen sowie der aktuellen Forschung und deren potenziellen Nutzen für die Schmerztherapie geben C. Sommer und K. Doppler ab S. 242.

Ein weiterer Faktor, der pathologisch mit Schmerz zusammenhängt, ist der Schlaf (ab S. 249). Quantitativen Schlafstörungen kommt bspw. bei Migränepatienten eine komplexe Triggerfunktion zu: sowohl zu viel als auch zu wenig Schlaf kann Migräneattacken auslösen. Zudem erhöht Schlafentzug schon nach kurzer Zeit die Schmerzempfindlichkeit, nach mehrtägiger Schlafrestriktion klagen selbst Gesunde über Spontanschmerzen. Schlafstörungen zählen zu den häufigsten Begleitbeschwerden von Schmerzpatienten. S. Schuh-Hofer et al. empfehlen daher, eine standardisierte Schlafdiagnostik in den schmerztherapeutischen Alltag zu implementieren.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!