Zahnmedizin up2date 2017; 11(02): 179-202
DOI: 10.1055/s-0042-116618
Kraniomandibuläre Dysfunktion
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie von kraniomandibulären Dysfunktionen

Daniel R. Reißmann
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Publikationsdatum:
04. Mai 2017 (online)

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Kraniomandibuläre Dysfunktionen sind nach chronischen Rückenschmerzen die zweithäufigste Erkrankung des muskuloskelettalen Systems. Die Betroffenen leiden unter substanziellen Einschränkungen der Lebensqualität, angefangen bei reinem Kiefergelenkknacken bis hin zu starken Schmerzen. Die Therapie sollte jedoch nicht nur die Folgen im Blick haben, sondern auch die Ursachen beseitigen – was allerdings bei kraniomandibulären Dysfunktionen schwierig ist, da die Ursachen vielfältig und oft nur schwer zu diagnostizieren sind.

Kernaussagen
  • Die Kardinalsymptome der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) sind Schmerzen, Kiefergelenkgeräusche und Funktionseinschränkungen.

  • Die Behandlung der CMD kann je nach Diagnose und Chronifizierung sehr komplex sein, da sie nicht nur die Folgen einer Erkrankung im Blick haben, sondern auch die Ursachen beseitigen sollte.

  • Nicht jeder Zahnarztmuss dabei alle therapeutischen Optionen kennen und durchführen können.Wichtig ist vielmehr, dass neben dermedikamentösenTherapie ein hoherWert auf Aufklärung und Selbstmanagement gelegt wird.

  • Neben der Schienentherapie stehen auch weitere Behandlungsstrategien zur Verfügung, wie die Physiotherapie oder die Verhaltenstherapie.

  • Irreversible und invasive Therapien sind dabei jedoch zu vermeiden.

  • Bei chronischen dysfunktionalen Schmerzen sollten die Patienten besser zu einemSpezialisten überwiesen werden.