Augenheilkunde up2date 2017; 7(01): 59-69
DOI: 10.1055/s-0042-122981
Katarakt und refraktive Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endophthalmitis nach Kataraktchirurgie

Duy-Thoai Pham
,
Uwe Pleyer
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Publikationsdatum:
23. März 2017 (online)

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Die Endophthalmitis kann je nach Erregern akut in den ersten Tagen nach der Operation oder verzögert und in chronischer Form auftreten. Sie stellt eine gefürchtete Komplikation nach Kataraktoperationen dar, die zur Erblindung führen kann. Diagnostik und Therapie müssen dringlich eingeleitet werden. Trotz insgesamt eingeschränkter Prognose kann ein Visus von > 0,5 bei über der Hälfte der Patienten erreicht werden.

Kernaussagen
  • Die Endophthalmitis stellt eine ernsthafte postoperative Komplikation dar, die zur Erblindung führen kann.

  • Diagnostik und Therapie müssen dringlich eingeleitet werden.

  • Durch verbesserte OP-Technik und hygienische Maßnahmen liegt die Inzidenz heute im Bereich von 0,05–0,1 %.

  • Die Symptome der Endophthalmitis sind durch Entzündungszeichen mit Schmerzen, Lichtscheu und Visusverschlechterung geprägt. Objektive Befunde sind

    • Lidödem,

    • ausgeprägte Vorderkammerreaktion mit Hypopyon und

    • Glaskörperinfiltration.

  • Während eine sofortige Therapie mit intravitrealer Antibiotikatherapie in Kombination mit Steroiden stets eingeleitet werden sollte, kommt bei Befundverschlechterung eine invasive Diagnostik und Therapie mit Pars-plana-Vitrektomie infrage.

  • Trotz insgesamt eingeschränkter Prognose kann ein Visus von > 0,5 bei über 50 % der Patienten wieder erreicht werden.

  • Prophylaktisch sind die wichtigsten Faktoren, die zur signifikanten Verminderung der Endophthalmitisrate führen:

    • Desinfektion der Lider mit 10 %iger PVP-Jod-Lösung,

    • Desinfektion der Augenoberfläche mit 1–5 %iger PVP-Jod-Lösung,

    • intrakamerale Antibiotikatherapie,

    • ein zuverlässiger (wasserdichter) Wundverschluss.