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DOI: 10.1055/s-0042-1755950
StäB in der Suchtkrankenbehandlung seit 2018 – ein Update
Einleitung Abhängigkeitserkrankungen sind in ihrem Erscheinungsbild vielfältig und unterschiedlich schwer ausgeprägt. Die fachspezifischen Behandlungsangebote erreichen leider weiterhin nur maximal 15% aller mit einer Suchterkrankung betroffenen Menschen. Die Stationsäquivalente Behandlung (StäB) bietet im ZfP Zwiefalten seit Februar 2018 stationär behandlungsbedürftigen Menschen mit verschiedenen psychischen Erkrankungen aus den ICD-Bereichen F0-F7 eine völlig neue Behandlungsalternative und bedeutet gleichzeitig die therapeutisch Tätigen ein Paradigmenwechsel, der Umdenken erfordert. Die Macht- und Sicherheitsverhältnisse in der therapeutischen Beziehung verlagern sich dabei automatisch.
Material und Methodik Die neue Behandlungsform ist grundsätzlich ein Angebot für jene Betroffene, die das etablierte Behandlungsangebot nicht in Anspruch nehmen können oder wollen. Nach Einführung unseres StäB-Angebotes in Zwiefalten behandelten wir zunächst nur sehr zögerlich und auf Sicherheit bedacht Menschen mit der Hauptdiagnose Sucht. Das soziale Umfeld der suchtkranken Menschen wie auch die medizinischen Voraussetzungen sind für unser StäB-Angebot sehr relevant. Wir dürfen und können auch bei dieser Behandlungsform manche Risiken nicht eingehen, haben unser Angebot speziell für suchterkrankte Menschen mutig ausgebaut.
Ergebnisse Nachdem wir zunächst eher Menschen nach kurzfristiger stationärer Entgiftung in den StäB-Kontext verlegt und dort mit Elementen der Qualifizierten Entzugsbehandlung weiter therapiert haben, behandeln wir inzwischen angelehnt an die Rahmenbedingungen einer Ambulanten Entgiftungsbehandlung sehr viel häufig suchterkrankte Menschen sofort über StäB.
Zusammenfassung Im Beitrag werden die personenbezogenen Besonderheiten der bisher behandelten StäB-Suchtpatient:innen, die therapeutischen Erfahrungen und Erkenntnisse aus den ersten Jahren mit StäB für suchterkrankte Menschen zusammenfassend und anhand von Fallbeispielen aufgezeigt und zur Diskussion gestellt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022
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