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DOI: 10.1055/s-0042-1756108
VIKTOR – Vernetzte Hilfen für einsame ältere alkoholkranke Männer – ein Forschungs- und Praxisprojekt zur Einsamkeitsreduktion und Integration männer- und altersgerechter Suchtarbeit
Einleitung In unserer älter werdenden Gesellschaft, in der Männer den größeren Anteil an Suchterkrankten darstellen, fehlen spezifische Angebote, die männliche Bedürfnisse und relevante Themen im Alter in den Fokus stellen. VIKTOR setzt hier an und entwickelt auf Basis der im Forschungsprojekt MIASA (Mittendrin im Alter statt allein) konzipierten und evaluierten Intervention ein alters- und suchtspezifisches Gruppenprogramm. Die Intervention VIKTOR ist modularisiert und umfasst 10 Sitzungen. Inhaltlich und didaktisch orientiert sie sich an aktuellen Forschungsergebnissen und bewährten sucht- und verhaltenstherapeutischen Techniken. Alle Module behandeln bestimmte Themen, die im engen Kontakt mit ExpertInnen und Betroffenen diskutiert und festgelegt werden.
Material und Methodik Die Umsetzung von VIKTOR erfolgt derzeit in insgesamt 6 Suchthilfeeinrichtungen in städtischen und ländlichen Regionen NRWs. Die Überprüfung der Wirksamkeit erfolgt anhand standardisierter Fragebogenverfahren zu drei Messzeitpunkten (t0/t1/t2(3-Monatskatamnese)). Primäre Ergebnisvariablen beziehen sich auf subjektive Einsamkeit und Alkoholkonsum der Teilnehmer. Es wird eine Verringerung des Einsamkeitserlebens und des Alkoholkonsums angestrebt. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich eine Verbesserung auf weiteren Variablen wie soziale Teilhabe, Selbstfürsorge und allgemeinem Wohlbefinden zeigt. Die Prozessevaluation erfolgt anhand qualitativer und quantitativer Einschätzungen der Teilnehmer sowie der durchführenden GruppenleiterInnen. Praktikabilität und Akzeptanz der Intervention sowie Zufriedenheit mit den Inhalten werden dabei im Zuge der Durchführung nach jedem der 10 Termine sowie nach Abschluss der Gesamtintervention evaluiert.
Ergebnisse Zum Kongresszeitpunkt werden erste Auswertungsergebnisse der t0 und t1 Zeitpunkte vorgestellt.
Zusammenfassung Basierend auf den Erfahrungen der kooperierenden ExpertInnen vor und mit der Intervention VIKTOR lässt sich vermuten, dass weiterhin vor allem die Eingliederung in suchtspezifische Angebote eine Hürde darstellt. Sobald die Betroffenen aber an Gruppen teilnehmen, zeigt sich eine gegenseitige soziale Unterstützung sowie eine erhöhte Motivation der Konsumreduktion. Der durch die Pandemie abermals erschwerte Zugang zur Betroffenengruppe ist als besonders problematisch zu betrachten. Die Zielgruppe sollte in besonderer Weise berücksichtigt, gezielt aufgesucht und mit Hilfe alters- und geschlechtsspezifischer Angeboten in das Hilfesystem integriert werden.
Publication History
Article published online:
30 August 2022
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Georg Thieme Verlag
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Germany