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DOI: 10.1055/s-0043-105871
Zweit-Screening deckt verzögerten TSH-Anstieg bei Frühgeborenen auf
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Juni 2017 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00023625/201702/lookinside/thumbnails/206_10-1055-s-0043-105871-1.jpg)
Die angeborene Hypothyreose mit verzögertem Thyreotropin (TSH)-Anstieg ist eine Sonderform der Schilddrüsendysfunktion. Sie betrifft vor allem Frühgeborene mit sehr niedrigem Geburtsgewicht. Der TSH-Anstieg tritt auf, wenn die Kinder 22 – 30 Tage alt sind. Er entgeht damit dem routinemäßigen Neugeborenen-Erstscreening, das in den ersten 3 Lebenstagen erfolgt. Eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte 30 Tage post partem könnte dieses Problem lösen.
Um Frühgeborene < 30 Wochen mit spätem TSH-Anstieg rechtzeitig zu identifizieren, sollten laut Autoren im Alter von 30 Tagen die TSH- und FT4-Werte im Serum kontrolliert werden. Weitere Studien sind notwendig, um zu klären: Was bedeutet der verzögerte TSH-Anstieg für die klinische und neurologische Entwicklung? Wo liegt der optimale TSH-Grenzwert für Screening und Hormonsubstitution? Unbeantwortet ist zudem die Grundsatzfrage, ob eine Hormontherapie in dieser Population überhaupt von Vorteil ist.