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DOI: 10.1055/s-0043-110852
Dringende Hausbesuche in Altenheimen – ein Status Quo aus hausärztlicher Sicht
Urgent Visits to Nursing Homes: A General Practitioner’s PerspectivePublication History
Publication Date:
06 June 2017 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Studie Aufgrund des demografischen Wandels nehmen v. a. Hausbesuche in Altenpflegeeinrichtungen zu. Eine besondere Herausforderung an die Logistik der Hausarztpraxen stellen dabei dringende Hausbesuche dar. Bisher gibt es keine Handlungsempfehlungen für die Durchführung von dringenden Hausbesuchen. Daher wurde in dieser Studie untersucht, wie Hausarztpraxen mit Anfragen zu dringenden Heimbesuchen umgehen und welche Verbesserungsmöglichkeiten sich dabei für die ärztliche Notfallversorgung zeigen.
Methodik Es wurden insgesamt 15 Lehrärzte des Instituts für Hausarztmedizin der Universität Bonn mittels leitfadengestützten Interviews zum Thema befragt. Wir werteten die Interviews mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring aus.
Ergebnisse Dringende Hausbesuche werden per Telefon oder per Fax angefordert. Die Hausbesuche werden in der Regel nach der Sprechstunde in der Mittagspause von den Ärzten durchgeführt. Eine Weiterleitung an den Rettungsdienst schildern die Hausärzte als absolute Ausnahme. Angekommen im Heim entstehen Wartezeiten, bis die verantwortliche Pflegekraft Zeit für den gemeinsamen Notfallbesuch hat. Zudem werden deutliche Unterschiede in der Qualifikation der Pflegekräfte und im Umgang mit Notfallsituationen angegeben. Verbesserungsmöglichkeiten sahen die Ärzte daher in der Weiterqualifizierung der Pflegekräfte, in präventiven Hausbesuchen und bei der Einschätzung der Dringlichkeit von Heimbesuchen.
Schlussfolgerung Um die Notfallversorgung in Altenheimen zu verbessern, sollten die von den Hausärzten vorgebrachten Verbesserungsvorschläge in kontrollierten Studien überprüft werden. Zudem könnten durch eine gemeinsame Schulung in der geriatrischen Notfallversorgung die Zusammenarbeit zwischen Hausarztpraxen und Altenpflegeeinrichtungen verstärkt werden.
Abstract
Aim of the study Due to demographic changes, home visits to nursing care facilities are increasing. Urgent home visits represent a challenge for general practitioners. There are no recommendations for the implementation of urgent home visits. Therefore, in this study, we investigated how GP practices deal with urgent home visits and what improvements can be made to the medical emergency care.
Methods A total of 15 teaching doctors of the Department of Family Medicine at the University of Bonn were interviewed using semi-structured interviews on the subject. We evaluated the interviews with the qualitative content analysis according to Mayring.
Results Urgent house visits were requested by telephone or fax. The home visits were carried out usually after the consultation hours during the lunch break of the doctors. General practitioners consider forwarding the request for a house visit to the rescue service as an absolute exception. At the nursing home, there were waiting times until the responsible nursing staff could do a joint emergency visit. In addition, there were clear differences in the qualifications of nurses and in dealing with emergencies. The physicians therefore saw improvements in their ability to provide further training to the nursing staff, to preventive house visits, and to assess the urgency of home visits.
Conclusion To improve emergency care in elderly homes, the suggestions for improvement proposed by the family doctors should be tested in controlled studies. In addition, the cooperation between general practitioners and nursing homes could be strengthened by joint training in geriatric emergency care.
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Literatur
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