Zusammenfassung
Ziel Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, inwieweit ein vorzeitiger Blasensprung (PROM) den Erfolg einer Geburtseinleitung beeinflusst.
Material und Methode In dieser historischen Kohortenstudie wurden 1861 Geburtseinleitungen am Termin mit Misoprostol zwischen 2010 und 2015 analysiert. Zu den Ausschlusskriterien gehörten unter anderem ein intrauteriner Fruchttod, eine vorherige Sectio caesarea oder strukturelle respektive chromosomale Anomalien. Geburtseinleitungen wegen eines PROM (PROM-Gruppe) wurden mit Geburtseinleitungen aus anderen Indikationen (Kein-PROM-Gruppe) verglichen; der primäre Zielparameter war die Kaiserschnitt-Rate.
Ergebnis In der PROM-Gruppe war die Rate an Kaiserschnitten signifikant geringer (21,9 vs. 26,3%, p = 0,029). Zudem waren in der PROM-Gruppe das Einleitung-Geburt-Intervall kürzer (Mittelwert 972 [854 – 6734] min vs. 1741 [97 – 10 834] min, p < 0,0001) und die Raten an vaginalen Geburten innerhalb von 24 Stunden (80,9 vs. 52,0%, p = 0,0001) und 48 Stunden (98,4 vs. 85,3%, p = 0,0001) höher. Mittels einer multivariablen Analyse wurde der Einfluss auf die Kaiserschnitt-Rate zwar nicht bestätigt, es konnte jedoch gezeigt werden, dass der PROM den stärksten Einfluss auf das Einleitung-Geburt-Intervall hat (p < 0,0001).
Schlussfolgerung Das Vorliegen eines vorzeitigen Blasensprungs beeinflusst bei einer Geburtseinleitung signifikant verschiedene Zielparameter, insbesondere das Einleitung-Geburt-Intervall.
Schlüsselwörter Einleitung der Geburt - Misoprostol - vorzeitiger Blasensprung - Kaiserschnitt