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DOI: 10.1055/s-0043-121007
Einfluss des vorzeitigen Blasensprungs auf den Erfolg der Geburtseinleitung: eine historische Kohortenstudie
Article in several languages: English | deutschCorrespondence/Korrespondenzadresse
Publication History
received 26 April 2017
revised 09 October 2017
accepted 09 October 2017
Publication Date:
27 November 2017 (online)
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Material und Methodik
- Ergebnisse
- Diskussion
- Fazit für die Praxis
- References/Literatur
Zusammenfassung
Ziel Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, inwieweit ein vorzeitiger Blasensprung (PROM) den Erfolg einer Geburtseinleitung beeinflusst.
Material und Methode In dieser historischen Kohortenstudie wurden 1861 Geburtseinleitungen am Termin mit Misoprostol zwischen 2010 und 2015 analysiert. Zu den Ausschlusskriterien gehörten unter anderem ein intrauteriner Fruchttod, eine vorherige Sectio caesarea oder strukturelle respektive chromosomale Anomalien. Geburtseinleitungen wegen eines PROM (PROM-Gruppe) wurden mit Geburtseinleitungen aus anderen Indikationen (Kein-PROM-Gruppe) verglichen; der primäre Zielparameter war die Kaiserschnitt-Rate.
Ergebnis In der PROM-Gruppe war die Rate an Kaiserschnitten signifikant geringer (21,9 vs. 26,3%, p = 0,029). Zudem waren in der PROM-Gruppe das Einleitung-Geburt-Intervall kürzer (Mittelwert 972 [854 – 6734] min vs. 1741 [97 – 10 834] min, p < 0,0001) und die Raten an vaginalen Geburten innerhalb von 24 Stunden (80,9 vs. 52,0%, p = 0,0001) und 48 Stunden (98,4 vs. 85,3%, p = 0,0001) höher. Mittels einer multivariablen Analyse wurde der Einfluss auf die Kaiserschnitt-Rate zwar nicht bestätigt, es konnte jedoch gezeigt werden, dass der PROM den stärksten Einfluss auf das Einleitung-Geburt-Intervall hat (p < 0,0001).
Schlussfolgerung Das Vorliegen eines vorzeitigen Blasensprungs beeinflusst bei einer Geburtseinleitung signifikant verschiedene Zielparameter, insbesondere das Einleitung-Geburt-Intervall.
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Einleitung
Der vorzeitige Blasensprung ab 37 + 0 Schwangerschaftswochen (premature rupture of membranes, PROM) tritt bei etwa 8 – 10% aller Geburten auf [1]. In ca. 40% kommt es erst nach mehr als 24 Stunden zu regelmäßigen Wehen.
Bei ausbleibender Wehentätigkeit ist eine Geburtseinleitung sinnvoll, da diese zu einer Reduktion der maternalen und kindlichen Infektionsrate sowie der postpartalen Verlegung von Kindern in die Kinderklinik führt. Dies geht mit einer höheren Zufriedenheit und keiner Steigerung operativer Entbindungen einher [2], [3].
Zur Geburtseinleitung stehen dabei verschiedene Optionen zur Verfügung: Oxytocin und Prostaglandine als medikamentöse, Ballonkatheter als mechanisches Verfahren. In den Fachinformationen der Prostaglandin-E2-haltigen Medikamente wird darauf hingewiesen, dass nach einer Ruptur der „chorioamniotischen Membran“ eine Behandlung „mit Vorsicht“ erfolgen sollte, ohne näher auf mögliche Probleme einzugehen. Die Anwendung des synthetischen Prostaglandin-E1-Analogons Misoprostol ist das effektivste Medikament zur Geburtseinleitung [4], [5], [6], [7] und auch zur Anwendung bei PROM gut untersucht [5], [8], [9], [10], [11], [12]. Auch wenn Ballonkatheter in bisherigen Studien keine erhöhte Rate an Infektionen gezeigt haben [13], so werden sie in diesen Situationen eher restriktiv eingesetzt. Zudem ist eine additive Geburtseinleitung mit einem Ballonkatheter im Vergleich zur alleinigen Gabe mit Misoprostol nicht von Vorteil – und es kann daher in dieser Situation darauf verzichtet werden [14]. Da vaginale Applikationen generell ein höheres Risiko für Infektionen haben, scheint die orale Gabe (Misoprostol) der zu favorisierende Weg zu sein [15].
Es gibt zahlreiche Studien zur Effektivität der Geburtseinleitung mit verschiedenen Verfahren, oftmals wird jedoch nicht beachtet, dass das Vorliegen eines PROM ein beeinflussender Faktor sein kann.
Ziel dieser Studie ist daher zu untersuchen, inwieweit ein vorzeitiger Blasensprung den Erfolg einer Geburtseinleitung beeinflusst.
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Material und Methodik
In dieser historischen Kohortenstudie wurden Geburtseinleitungen mit Misoprostol bei Einlingsgraviditäten am Termin an den Universitätsfrauenkliniken in Erlangen (2011 – 2015) und Mannheim (2010 – 2013) analysiert.
Ein- und Ausschlusskriterien
Zu den Ausschlusskriterien gehörten eine fetale Beckenendlage, ein intrauteriner Fruchttod, eine vorherige Sectio caesarea sowie das Vorliegen von strukturellen oder chromosomale Anomalien des Kindes. Geburtseinleitungen mit additiven Verfahren wie Ballonkatheter wurden nicht berücksichtigt.
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Vorgehen in der klinischen Routine
Das Schwangerschaftsalter wurde mittels der letzten Periode ermittelt und anhand der Scheitel-Steiß-Länge, die im 1. Trimenon bestimmt wurde, überprüft und gegebenenfalls korrigiert [16]. Geburtseinleitungen wegen eines PROM wurden mit Geburtseinleitungen aus anderen Indikationen verglichen. Das Vorliegen eines Blasensprungs wurde in den beteiligten Kliniken entsprechend internen Standardvorgaben klinisch oder – bei unklarem klinischem Befund – mittels des Nachweises von Biomarkern (z. B. Insulin-like Growth Factor-Bindungsprotein 1 [IGFBP-1]) diagnostiziert. Zwölf Stunden nach PROM erfolgte eine antibiotische Prophylaxe mit einem Penicillin oder, bei Penicillin-Allergie/-Unverträglichkeit, mit Clindamycin bis zur Geburt. Lediglich bei erfolgtem Nachweis von Gruppe-B-Streptokokken wurde umgehend mit einer prophylaktischen Gabe begonnen.
In der Gruppe der Geburtseinleitungen aufgrund eines PROM wurde die Geburtseinleitung 12 – 24 Stunden nach Blasensprung begonnen. Der Bishop Score wurde dabei jeweils vor Beginn der Geburtseinleitung mit Misoprostol erhoben. Misoprostol wurde oral verabreicht. Die initiale Dosis betrug 50 µg, wiederholte Gaben erfolgten bei fehlender Wehentätigkeit nach 4 und 8 Stunden. Am 2. Tag der Geburtseinleitung wurde die orale Misoprostol-Dosis auf 100 µg erhöht, mit maximal 3 Applikationen im Abstand von mindestens 4 Stunden innerhalb von 24 Stunden. Am 3. Tag wurden die 100-µg-Misoprostol-Tabletten vaginal verabreicht.
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Zielparameter
Primärer Zielparameter war die Kaiserschnitt-Rate. Zu den sekundären Zielparametern gehörten unter anderem das Einleitung-Geburt-Intervall, die Anzahl der vaginalen Geburten innerhalb von 24 bzw. 48 Stunden, die Anzahl an frustranen Geburtseinleitungen – definiert als keine Geburt innerhalb von 72 Stunden –, die Gesamtdosis von Misoprostol, der arterielle Nabelschnurblut-pH-Wert sowie das Basendefizit (Base Excess, BE) und der Apgar-Wert nach 5 Minuten. Weiterhin wurden die Anzahl an kindlichen Infektionen und Verlegungen in die Kinderklinik sowie die Häufigkeit einer puerperalen Endometritis überprüft.
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Statistische Analyse
Alle statistischen Berechnungen und Analysen erfolgten mit dem Statistikprogrammpaket SAS, Release 9.3 (SAS Institute Inc., Cary, North Carolina, USA). Für nominal skalierte Merkmale werden absolute und relative Häufigkeiten angegeben; quantitative annähernd normalverteilte Merkmale werden durch Mittelwert und Standardabweichung beschrieben. Bei ordinal skalierten und quantitativ diskreten Merkmalen ist anstelle des Mittelwerts der Median zusammen mit den beiden Extremwerten angegeben.
Zum Vergleich von 2 Gruppen bezüglich eines nominal skalierten Merkmals wurde ein χ2-Test oder (falls dessen Voraussetzungen nicht erfüllt waren) Fishers exakter Test verwendet. Der Vergleich der Mittelwerte zweier Gruppen erfolgte mit dem t-Test für 2 unverbundene Stichproben. Bei ordinal skalierten oder quantitativ diskreten Merkmalen wurde der U-Test von Mann und Whitney angewandt. Alle Tests wurden 2-seitig durchgeführt. Das Testergebnis galt als signifikant, wenn der p-Wert unter 0,05 lag.
Für die primäre Zielgröße „Sectio caesarea“ wurde für jeden potenziellen Einflussfaktor mittels einer logistischen Regressionsanalyse die Odds Ratio und der dazugehörende p-Wert ermittelt. Analog wurden für den sekundären Zielparameter „Intervall Einleitung – Geburt“ mittels linearer Regressionsmodelle für jede Einflussvariable der Regressionskoeffizient und dessen p-Wert bestimmt. Ferner wurden multivariable Regressionen durchgeführt, um mehrere Einflussgrößen simultan zu analysieren. Mit der Option „Selectio = Forward“ wurden Parameter bis zu einem Signifikanznievau von 0,05 in das jeweilige statistische Modell intergriert.
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Ergebnisse
In dem Studienzeitraum erfolgten 17 649 Geburten, wovon 4381 Geburten eingeleitet wurden (24,8%). Unter Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden 1861 Fälle in diese Untersuchung eingeschlossen ([Abb. 1]). Es erhielten 816 Frauen aufgrund eines PROM (PROM-Gruppe) und 1045 Frauen aufgrund anderer Indikationen (Kein-PROM-Gruppe) Misoprostol zur Geburtseinleitung.
Demografische Angaben
Die demografischen Charakteristika sind in der [Tab. 1] dargestellt. Die Schwangerschaften unterschieden sich in den meisten der Parameter signifikant: Die Frauen in der PROM-Gruppe waren unter anderem älter (30,7 ± 5,2 vs. 30,1 ± 5,6, p = 0,0196) und hatten einen geringeren BMI (29,0 ± 5,3 vs. 30,5 ± 5,4, p < 0,0001). Das Gestationsalter und das kindliche Geburtsgewicht waren in der PROM-Gruppe bei Geburt geringer (276,4 ± 7,4 vs. 283,3 ± 7,4, p < 0,0001; 3350,6 ± 417,8 vs. 3507 ± 473,2, p < 0,0001). Die Frauen in der PROM-Gruppe hatten seltener einen Gestationsdiabetes (9,6 vs. 15,9%, p < 0,0001), eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung (1,7 vs. 7,7%, p < 0,0001) und eine intrauterine Wachstumsrestriktion/Plazentainsuffizienz (1,7 vs. 4,6%, p = 0,0006).
PROM (n = 816) |
kein PROM (n = 1045) |
p-Wert |
|
---|---|---|---|
p < 0,05 wird als signifikant betrachtet |
|||
Alter (Jahre) |
30,7 ± 5,2 |
30,1 ± 5,6 |
0,0196 |
maternale Größe (cm) |
166,6 ± 6,7 |
166,4 ± 6,6 |
0,5986 |
maternales Gewicht (kg) |
82,3 ± 15,0 |
85,0 ± 16,0 |
0,0002 |
Body-Mass-Index |
29,0 ± 5,3 |
30,5 ± 5,4 |
< 0,0001 |
Gravidität |
1 (1 – 7) |
2 (1 – 14) |
< 0,0001 |
Parität |
0 (0 – 4) |
0 (0 – 9) |
< 0,0001 |
Gestationsalter (Tage) |
276,4 ± 7,4 |
283,3 ± 7,4 |
< 0,0001 |
Geburtsgewicht (g) |
3350,6 ± 417,8 |
3507,5 ± 473,2 |
< 0,0001 |
Bishop Score |
2 (0 – 6) |
2 (0 – 6) |
0,0095 |
Gestationsdiabetes |
78 (9,6%) |
166 (15,9%) |
< 0,0001 |
hypertensive Schwangerschaftserkrankungen |
14 (1,7%) |
80 (7,7%) |
< 0,0001 |
intrauterine Wachstumsrestriktion, Plazentainsuffizienz |
14 (1,7%) |
48 (4,6%) |
0,0006 |
#
Indikationen zur Geburtseinleitung
In der [Tab. 2] werden die Indikationen für eine Geburtseinleitung bei den Frauen in der Kein-PROM-Gruppe präsentiert: Am häufigsten erfolgte diese wegen Terminüberschreitung (53,2%), Gestationsdiabetes (10,4%) und auf Wunsch ohne medizinischen Grund (8,4%).
Indikationen |
kein PROM |
---|---|
CTG: Kardiotokografie |
|
Terminüberschreitung |
556 (53,2%) |
Gestationsdiabetes |
109 (10,4%) |
Wunsch |
88 (8,4%) |
Anhydramnion, Oligohydramnion |
58 (5,6%) |
Verdacht auf fetale Makrosomie |
39 (3,7%) |
nachlassende Kindsbewegungen |
20 (1,9%) |
intrauterine Wachstumsrestriktion, Plazentainsuffizienz, pathologische Doppler-Sonografie |
36 (3,4%) |
hypertensive Schwangerschaftserkrankung (HES) |
61 (5,8%) |
suspektes/pathologisches CTG |
28 (2,7%) |
Schwangerschaftscholestase (ICP) |
11 (1,1%) |
sonstiges |
39 (3,7%) |
#
Outcome-Parameter
Die Outcome-Parameter der beiden Gruppen befinden sich in der [Tab. 3]. Die Rate an Kaiserschnitten, der primäre Zielparameter, ist in der PROM-Gruppe signifikant geringer (21,9 vs. 26,3%, p = 0,0391). Ebenso war das Einleitung-Geburt-Intervall in der PROM-Gruppe kürzer (972 ± 727 [854 – 6734] vs. 1741 ± 1335 [97 – 10 834] min, p < 0,0001) und die Rate an vaginalen Geburten innerhalb von 24 Stunden (80,9 vs. 52,0%, p = 0,0001) und 48 Stunden (98,4 vs. 85,3%, p = 0,0001) höher. Es gab weniger frustrane Einleitungen, wenn die Geburt wegen eines PROM eingeleitet wurde (0,5 vs. 5,6%, p = 0,0001). In der PROM-Gruppe waren weniger Misoprostol-Applikationen erforderlich (1 [1 – 10] vs. 3 [1 – 10], p < 0,0001) und die Misoprostol-Gesamtdosis war niedriger (50 [50 – 750] vs. 150 µg [50 – 2500], p < 0,0001). Es gab signifikant weniger pathologische CTG-Muster (20,5 vs. 24,7%, p = 0,0313), Fälle mit grünem Fruchtwasser (12,3 vs. 16,5%, p = 0,0108) und Verlegungen in die Kinderklinik (13,2 vs. 18,4%, p = 0,0075) in der PROM-Gruppe, jedoch waren die Raten an Oxytocin-Gaben (49,0 vs. 43,0%, p = 0,0106) und Periduralanästhesien (47,1 vs. 38,0%, p < 0,0001) höher.
Outcome Parameter |
PROM (n = 816) |
kein PROM (n = 1045) |
p-Wert |
---|---|---|---|
BE: Basendefizit * ohne Sectio caesarea und frustrane Geburtseinleitungen ** ohne Sectio caesarea |
|||
Geburtsmodus (n, %) |
|||
|
529 (64,8%) |
659 (63,1%) |
0,4314 |
|
108 (13,2%) |
111 (10,6%) |
0,0826 |
|
179 (21,9%) |
275 (26,3%) |
0,0290 |
Einleitung-Geburt-Intervall (min)* |
972 ± 726,5 |
1741 ± 1335,0 |
< 0,0001 |
vaginale Geburt innerhalb 24 h (n, %)** |
515 (80,9%) |
400 (52,0%) |
< 0,0001 |
vaginale Geburt innerhalb 48 h (n, %)** |
627 (98,4%) |
657 (85,3%) |
< 0,0001 |
frustrane Geburtseinleitung = keine vaginale Geburt innerhalb 72 h (n, %)** |
3 (0,5%) |
43 (5,6%) |
< 0,0001 |
Anzahl der Misoprostol-Gaben (Median, Range) * |
1 (1 – 10) |
3 (1 – 100) |
< 0,0001 |
Gesamtdosis Misoprostol (µg; Median, Range) * |
50 (50 – 750) |
150 (50 – 2500) |
< 0,0001 |
arterieller Nabelschnur-pH < 7,05 (n, %) |
5 (0,6%) |
8 (0,8%) |
0,6936 |
arterieller Nabelschnur-pH < 7,10 (n, %) |
21 (2,6%) |
24 (2,3%) |
0,7013 |
BE < −12 (n, %) |
4 (0,5%) |
13 (1,3%) |
0,0872 |
Apgar Score nach 5 Minuten (Median, Range) |
10 (5 – 10) |
10 (4 – 10) |
0,1756 |
Apgar Score nach 5 Minuten < 7 (n, %) |
7 (0,9%) |
8 (0,6%) |
0,4689 |
BE < −12 und Apgar Score nach 5 min < 7 (n, %) |
0 |
1 (0,1%) |
1,0000 |
pathologisches CTG (n, %) |
167 (20,5%) |
258 (24,7%) |
0,0313 |
pathologische Fetalblutanalyse (n, %) |
3 (0,4%) |
5 (0,5%) |
1,0000 |
Periduralanästhesie (n, %) |
388 (47,1%) |
382 (38,0%) |
< 0,0001 |
Oxytocin (n, %) |
393 (49,0%) |
443 (43,0%) |
0,0106 |
grünes Fruchtwasser (n, %) |
100 (12,3%) |
172 (16,5%) |
0,0108 |
Amnioninfektionssyndrom |
7 (0,9%) |
6 (0,6%) |
0,4659 |
postpartale Verlegung in die Kinderklinik (n, %) |
90 (13,2%) |
139 (18,4%) |
0,0075 |
Infektion des Kindes (n, %) |
21 (2,6%) |
29 (2,8%) |
0,7896 |
puerperale Endometritis (n, %) |
2 (0,3%) |
2 (0,2%) |
1,0000 |
#
Outcome-Parameter nach Parität
In der [Tab. 4] sind die Outcome-Parameter nach der Parität aufgeschlüsselt dargestellt. Sowohl bei den Erstgebärenden (28,5 vs. 37,1%, p = 0,0056) als auch bei den Mehrgebärenden (4,1 vs. 10,8%, p = 0,0158) ist die Kaiserschnitt-Rate in der PROM-Gruppe geringer. Sowohl bei den Erstgebärenden als auch bei den Mehrgebärenden sind die Häufigkeiten in Bezug auf Kaiserschnitt, Spontangeburt und vaginal-operative Geburt in der PROM-Gruppe signifikant anders als in der Gruppe ohne PROM ([Tab. 4]). Ebenso ist jeweils das Einleitung-Geburt-Intervall kürzer (1114 ± 734 [167 – 9001] vs. 1977 ± 1379 [288 – 9001] min, p < 0,0001; 684 ± 618 [54 – 59 696] vs. 1501 ± 1245 [97 – 10 834] min, p < 0,0001), die Rate an vaginalen Geburten innerhalb von 24 Stunden (75,2 vs. 42,4%, p < 0,0001; 92,4 vs. 61,7%, p < 0,0001) und 48 Stunden (97,9 vs. 82,8%, p < 0,0001; 99,5 vs. 87,9%, p < 0,0001) höher und frustrane Geburtseinleitungen seltener (0,5 vs. 8,0%, p < 0,0001; 0,5 vs. 3,1%, p = 0,0390). Es wurde weniger häufig Misoprostol appliziert (1 [1 – 9] vs. 3 [1 – 10], p < 0,0001; 1 [1 – 10] vs. 3 [1 – 16], p < 0,0001) und die Gesamtdosis an Misoprostol war niedriger (50 [50 – 750] vs. 150 µg [50 – 2500], p < 0,0001; (50 [50 – 750] vs. 150 µg [50 – 1350], p < 0,0001). Pathologische CTG-Muster (25,0 vs. 33,0%, p = 0,0020) und grünes Fruchtwasser (12,7 vs. 20,4%, p = 0,0003) konnten jedoch nur bei den Erstgebärenden seltener in der PROM-Gruppe festgestellt werden. Die Rate an Periduralanästhesie war auch nur bei Erstgebärenden in der PROM-Gruppe signifikant höher (55,8 vs. 50,0%, p = 0,0455). Sowohl bei Erst- als auch bei Mehrgebärenden kam es aber zu einer geringeren Rate an postpartalen Verlegungen in die Kinderklinik (15,4 vs. 22,0%, p = 0,0085; 6,9 vs. 13,2%, p = 0,0333).
Outcome Parameter |
Erstgebärende |
Mehrgebärende |
||||
---|---|---|---|---|---|---|
PROM (n = 597) |
kein PROM (n = 618) |
p-Wert |
PROM (n = 219) |
kein PROM (n = 427) |
p-Wert |
|
* ohne Sectio caesarea und frustrane Geburtseinleitungen ** ohne Sectio caesarea n. b.: nicht berechenbar |
||||||
Geburtsmodus |
||||||
|
328 (54,9%) |
293 (47,4%) |
0,0056 |
201 (91,8%) |
366 (85,7%) |
0,0158 |
|
99 (16,6%) |
96 (15,5%) |
9 (4,1%) |
15 (3,5%) |
||
|
170 (28,5%) |
229 (37,1%) |
9 (4,1%) |
46 (10,8%) |
||
Einleitung-Geburt-Intervall (min)* |
1114 ± 734 |
1976 ± 1379 |
< 0,0001 |
684 ± 618 |
1501 ± 1244 |
< 0,0001 |
vaginale Geburt innerhalb 24 h (n, %)** |
321 (75,2%) |
165 (42,4%) |
< 0,0001 |
194 (92,4%) |
235 (61,7%) |
< 0,0001 |
vaginale Geburt innerhalb 48 h (n, %)** |
418 (97,9%) |
322 (82,8%) |
< 0,0001 |
209 (99,5%) |
335 (87,9%) |
< 0,0001 |
frustrane Geburtseinleitung = keine vaginale Geburt innerhalb 72 h (n, %)** |
2 (0,5%) |
31 (8,0%) |
< 0,0001 |
1 (0,5%) |
12 (3,1%) |
0,0390 |
Anzahl der Misoprostol-Gaben (Median, Range)* |
1 (1 – 9) |
3 (1 – 100) |
< 0,0001 |
1 (1 – 10) |
3 (1 – 16) |
< 0,0001 |
Gesamtdosis Misoprostol (µg; Median, Range)* |
50 (50 – 750) |
150 (50 – 2500) |
< 0,0001 |
50 (50 – 750) |
150 (50 – 1350) |
< 0,0001 |
arterieller Nabelschnur-pH < 7,05 (n, %) |
4 (0,7%) |
6 (1,0%) |
0,7532 |
1 (0,5%) |
2 (0,5%) |
1,0000 |
arterieller Nabelschnur-pH < 7,10 (n, %) |
18 (3,0%) |
20 (3,2%) |
0,8209 |
3 (1,4%) |
4 (0,9%) |
0,6941 |
BE < −12 (n, %) |
4 (0,7%) |
9 (1,5%) |
0,1802 |
0 |
4 (1,0%) |
0,3048 |
Apgar Score nach 5 min |
10 (5 – 10) |
10 (4 – 10) |
0,0678 |
10 (5 – 10) |
10 (7 – 10) |
0,2223 |
Apgar Score nach 5 min < 7 (n, %) |
6 (1,0%) |
6 (1,0%) |
0,9542 |
1 (0,5%) |
0 |
0,3401 |
BE < −12 und Apgar Score nach 5 min < 7 (n, %) |
1 (0,2%) |
0 |
1,0000 |
0 |
0 |
n. b. |
pathologisches CTG (n, %) |
149 (25,0%) |
204 (33,0%) |
0,0020 |
18 (8,2%) |
54 (12,7%) |
0,0905 |
pathologische Fetalblutanalyse (n, %) |
3 (0,5%) |
5 (0,8%) |
0,7260 |
0 |
0 |
n. b. |
Periduralanästhesie (n, %) |
333 (55,8%) |
304 (50,0%) |
0,0455 |
50 (23,1%) |
78 (18,4%) |
0,1553 |
Oxytocin (n, %) |
350 (59,5%) |
352 (58,2%) |
0,6377 |
43 (20,1%) |
91 (21,4%) |
0,6992 |
grünes Fruchtwasser (n, %) |
76 (12,7%) |
126 (20,4%) |
0,0003 |
24 (11,0%) |
46 (10,8%) |
0,9426 |
Amnioninfektionssyndrom |
6 (1,0%) |
6 (1,0%) |
0,9520 |
1 (0,5%) |
0 |
0,3390 |
postpartale Verlegung in die Kinderklinik (n, %) |
78 (15,4%) |
98 (22,0%) |
0,0085 |
12 (6,9%) |
41 (13,2%) |
0,0333 |
Infektion des Kindes (n, %) |
20 (3,4%) |
20 (3,2%) |
0,9115 |
1 (0,5%) |
9 (2,1%) |
0,1767 |
puerperale Endometritis (n, %) |
2 (0,3%) |
1 (0,2%) |
0,6183 |
0 |
1 (0,2%) |
1,0000 |
Amnioninfektionssyndrome (Erstgebärende/Mehrgebärende: < 0,5%) und eine puerperale Endometritis (Erstgebärende/Mehrgebärende: ca. 0,2%) waren insgesamt sehr seltene Ereignisse. Kindliche Infektionen wurden bei Erstgebärenden häufiger als bei Mehrgebärenden festgestellt (40 [3,3%] vs. 10 [1,5%], p = 0,0270).
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Multivariable Analysen
Die Ergebnisse der multivariablen Analysen für die Zielparameter „Sectio caesarea“ und „Einleitung-Geburt-Intervall“ sind in [Tab. 5] und [6] dargestellt. Hinsichtlich der Kaiserschnitt-Rate wird deutlich, dass einige Faktoren, für die in den Einzelanalysen ein signifikanter Einflussfaktor nachweisbar ist, in das multiple Modell nicht aufgenommen werden. Hierzu gehört auch das Vorliegen eines PROM. Das ist dadurch begründet, dass andere Merkmale (z. B. Gravidität oder BMI) einen stärkeren Einfluss aufweisen und dass die 5 im finalen Modell enthaltenen Merkmale in ihrer Kombination am besten geeignet sind, die Zielgröße zu erklären. Das Wissen um das Vorliegen eines PROM bietet darüber hinaus keinen relevanten Informationsgehalt mehr.
Einflussgröße |
univariable Analysen |
multiple logistische Regression |
||
---|---|---|---|---|
Odds Ratio |
p-Wert |
Odds Ratio |
p-Wert |
|
Alter (Jahre) |
1,0000 |
0,9646 |
– |
– |
maternale Größe (cm) |
0,966 |
< 0,0001 |
0,959 |
< 0,0001 |
maternales Gewicht (kg) |
1,012 |
0,0003 |
– |
– |
Body-Mass-Index |
1,061 |
< 0,0001 |
1,060 |
< 0,0001 |
Gestationsalter (Tage) |
0,998 |
0,7432 |
– |
– |
Geburtsgewicht (g) |
1,000 |
0,8639 |
– |
– |
Gravidität |
0,653 |
< 0,0001 |
0,633 |
< 0,0001 |
Parität |
0,413 |
< 0,0001 |
– |
– |
Bishop Score |
0,818 |
< 0,0001 |
0,852 |
< 0,0001 |
PROM |
0,787 (ja vs. nein) |
0,0292 |
– |
– |
Gestationsdiabetes |
1,262 (ja vs. nein) |
0,1303 |
– |
– |
hypertensive Schwangerschaftserkrankungen |
2,783 (ja vs. nein) |
< 0,0001 |
2,063 (ja vs. nein) |
0,0030 |
intrauterine Wachstumsrestriktion, Plazentainsuffizienz |
2,158 (ja vs. nein) |
0,0037 |
– |
– |
Einflussgröße |
univariable Analysen |
multiple lineare Regression |
||
---|---|---|---|---|
Regressionskoeffizient |
p-Wert |
Regressionskoeffizient |
p-Wert |
|
Alter (Jahre) |
− 6,804 |
0,2513 |
– |
– |
maternale Größe (cm) |
3,797 |
0,4224 |
– |
– |
maternales Gewicht (kg) |
12,147 |
< 0,0001 |
– |
– |
Body-Mass-Index |
39,603 |
< 0,0001 |
21,391 |
< 0,0001 |
Gestationsalter (Tage) |
23,345 |
< 0,0001 |
– |
– |
Geburtsgewicht (g) |
0,333 |
< 0,0001 |
0,225 |
0,0012 |
Gravidität |
− 90,404 |
0,0003 |
– |
– |
Parität |
− 143,724 |
< 0,0001 |
− 213,596 |
< 0,0001 |
Bishop Score |
− 136,677 |
< 0,0001 |
− 111,166 |
< 0,0001 |
PROM |
− 768,939 |
< 0,0001 |
− 710,722 |
< 0,0001 |
Gestationsdiabetes |
337,895 |
0,0003 |
243,398 |
0,0070 |
hypertensive Schwangerschaftserkrankungen |
842,171 |
0,0002 |
417,867 |
0,0102 |
intrauterine Wachstumsrestriktion, Plazentainsuffizienz |
424,003 |
0,0290 |
– |
– |
Die sekundäre Zielgröße „Einleitung-Geburt-Intervall“ wird dagegen sehr stark durch einen PROM beeinflusst. Dieser Faktor hat im Vergleich zu allen anderen untersuchten Merkmalen den stärksten Einfluss auf die Zielgröße. Aus [Tab. 6] geht hervor, dass bei Vorliegen eines PROM dieses Intervall um durchschnittlich ca. 711 Minuten verkürzt wird (unter Berücksichtigung aller anderen Faktoren, die im finalen Modell intergriert sind).
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Diskussion
In dieser historischen Kohortenstudie wurde gezeigt, dass Geburtseinleitungen aufgrund eines PROM im Vergleich zu Einleitungen aus anderen Indikationen mit einer geringeren Kaiserschnitt-Rate, einem kürzeren Einleitung-Geburt-Intervall und mehr Geburten innerhalb von 24 und 48 Stunden assoziiert sind. Dies konnte sowohl bei Erstgebärenden als auch bei Mehrgebärenden gezeigt werden. In den multivariablen Analysen war hiervon nur der Einfluss des PROM auf das Einleitung-Geburt-Intervall signifikant.
In dieser Untersuchung wurde orales Misoprostol verwendet. Misoprostol ist das effektivste Medikament zur Geburtseinleitung, es führt beispielsweise im Vergleich zum Dinoproston zu einer signifikant niedrigeren Kaiserschnitt-Rate [4]. Eine Cochrane-Analyse von 2014 fand im Vergleich mit Placebo mit oralem Misoprostol sowohl bei Geburtseinleitungen wegen PROM und denen ohne PROM eine niedrigere Kaiserschnitt-Rate [4]. Park et al. wiesen bei Erstgebärenden, die mit Dinoproston oder Oxytocin wegen PROM eingeleitet wurden, im Vergleich zur Einleitung ohne PROM eine höhere Kaiserschnitt-Rate nach [17]. Wood et al. untersuchten in ihrer Metaanalyse, ob eine Einleitung ohne PROM zu einer höheren Rate an Entbindungen mittels Kaiserschnitt führt: Sie kamen jedoch – im Kontrast zu den Ergebnissen dieser Arbeit – zu dem Ergebnis, dass die Geburtseinleitung bei intakten Membranen zu weniger Kaiserschnitten führt [18].
In der aktuellen Studie war das Einleitung-Geburt-Intervall in der Gruppe mit PROM – auch in den multivariablen Analyse – signifikant kürzer und die Rate an frustranen Einleitungen (keine vaginale Geburt innerhalb von 72 Stunden) geringer. Dieses verkürzte Intervall bis zur Geburt wurde bereits in einigen früheren Untersuchungen gezeigt [2], [5], [19], [20], [21]. Der Blasensprung an sich stellt somit einen Trigger für den Geburtsbeginn dar [22], auch wenn es bei ca. 40% der Frauen erst nach mehr als 24 Stunden zu Geburtswehen kommt [2].
Misoprostol kann sicher zur Geburtseinleitung nach einem PROM verwendet werden. Die Rate an pathologischen CTG war in der PROM-Gruppe geringer, die Rate an invasiven Abklärungen diesbezüglich (Fetalblutanalysen) nicht verschieden. Auch Crane et al. konnten in ihrer Arbeit keinen Unterschied hinsichtlich der Anzahl an Fetalblutanalysen bei der Anwendung von Misoprostol im Vergleich zu Oxytocin bei vorliegendem Blasensprung finden [8].
Es gab in unserer Untersuchung keinen Unterschied bezüglich der Häufigkeit an kindlichen und mütterlichen Infektionen. Ein Amnioninfektionssyndrom und eine puerperale Endometritis waren sehr selten. Kindliche Infektionen waren zwar zwischen den Gruppen nicht verschieden, jedoch kamen sie bei Erstgebärenden häufiger vor als bei Mehrgebärenden. Dies könnte mit dem längeren Intervall bis zur Geburt des Kindes zusammenhängen, da ein verlängertes Intervall nach PROM in früheren Arbeiten mit einem erhöhten Risiko für maternale Infektionen einherging [23]. Zudem scheint eine vaginale Applikation mit einem erhöhten Infektionsrisiko einherzugehen [24] – und am 3. Tag der Geburtseinleitung wurde Misoprostol vaginal appliziert.
Die Limitationen dieser Studie liegen im Wesentlichen in ihrem retrospektiven Charakter. Des Weiteren unterschieden sich die beiden Vergleichsgruppen in einigen Parametern signifikant; in Anbetracht der Unterschiede scheinen diese jedoch nicht immer klinisch relevant zu sein. Zu den Stärken dieser Studie gehören die große Fallzahl, die Multizentrizität und der einheitliche Ablauf der Geburtseinleitung mit dem Misoprostol.
In der vorliegenden Arbeit konnte somit nachgewiesen werden, dass das Vorliegen eines PROM am Termin die Geburtseinleitung günstig beeinflusst und insbesondere zu einem kürzeren Einleitung-Geburt-Intervall führt. Diese Kenntnis sollte dazu führen, dass in Studien zur Beurteilung der Effektivität einer Geburtseinleitung das Vorliegen eines PROM berücksichtigt wird und diese Fälle dann beispielsweise von der Bewertung ausgeschlossen werden.
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Fazit für die Praxis
Zusammenfassend führt die Geburtseinleitung mit Misoprostol bei vorzeitigem Blasensprung im Vergleich zur Einleitung aus anderen Indikationen zu einem kürzeren Einleitung-Geburt-Intervall. Dieser Einfluss des PROM sollte bei der Beurteilung der Effektivität von Methoden zur Geburtseinleitung im Rahmen von Studien beachtet werden. Die Anwendung von Misoprostol bei einem PROM ist sicher, da es zu weniger pathologischen CTGs und postpartalen Verlegungen in die Kinderklinik führt und die kindliche und mütterliche Infektionsrate nicht erhöht wird.
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References/Literatur
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Correspondence/Korrespondenzadresse
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