Der Klinikarzt 2017; 46(11): 554-558
DOI: 10.1055/s-0043-121534
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychoonkologie in der Palliativmedizin

Versorgung von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren in Deutschland
Gregor Weißflog
,
Anja Mehnert
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Publikationsdatum:
15. November 2017 (online)

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Zusammenfassung

Psychologische Interventionen und klinisch-psychologische Tätigkeit in der (frühen) Palliativversorgung umfassen ein breites Spektrum an Aufgaben. Dazu gehören die Reduktion psychosozialer Belastungen und die Aufrechterhaltung der Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen. Patienten und ihre Familien sollen bei ihrem Umgang mit der Vielzahl an belastenden Gefühlen, die eng mit der physischen Symptombelastung und der Verschlechterung der Krankheit zusammenhängen, unterstützt werden. Zu diesen Gefühlen gehören beispielsweise die Angst vor dem Tod und dem Sterben, Gefühle der Isolation, Traurigkeit, Depression oder Verzweiflung. Weitere psychologische Interventionen fokussieren auf die Behandlung von Problemen, die mit Veränderungen der Beziehungen und sozialen Rollen, zunehmender Abhängigkeit, schwierigen Entscheidungsfindungen, einem beeinträchtigten Funktionsstatus sowie mit existenziellen Fragen wie die Suche nach Sinn im Leben, Hoffnung, Würde, Trauer und Spiritualität verbunden sind. Die psychologische Versorgung als Teil eines teamorientierten Palliativversorgungsansatzes muss hierfür zeitlich flexibel und auf der Basis einer Vielzahl an psychotherapeutischen Methoden einschließlich nonverbaler und kultureller Kompetenzen umgesetzt werden.