Zusammenfassung
Psychologische Interventionen und klinisch-psychologische Tätigkeit in der (frühen) Palliativversorgung umfassen ein breites Spektrum an
Aufgaben. Dazu gehören die Reduktion psychosozialer Belastungen und die Aufrechterhaltung der Lebensqualität der Patienten und ihrer
Angehörigen. Patienten und ihre Familien sollen bei ihrem Umgang mit der Vielzahl an belastenden Gefühlen, die eng mit der physischen
Symptombelastung und der Verschlechterung der Krankheit zusammenhängen, unterstützt werden. Zu diesen Gefühlen gehören beispielsweise die
Angst vor dem Tod und dem Sterben, Gefühle der Isolation, Traurigkeit, Depression oder Verzweiflung. Weitere psychologische Interventionen
fokussieren auf die Behandlung von Problemen, die mit Veränderungen der Beziehungen und sozialen Rollen, zunehmender Abhängigkeit,
schwierigen Entscheidungsfindungen, einem beeinträchtigten Funktionsstatus sowie mit existenziellen Fragen wie die Suche nach Sinn im Leben,
Hoffnung, Würde, Trauer und Spiritualität verbunden sind. Die psychologische Versorgung als Teil eines teamorientierten
Palliativversorgungsansatzes muss hierfür zeitlich flexibel und auf der Basis einer Vielzahl an psychotherapeutischen Methoden
einschließlich nonverbaler und kultureller Kompetenzen umgesetzt werden.