Die Wirbelsäule 2018; 02(01): 48-53
DOI: 10.1055/s-0043-123266
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Luxationsfraktur untere HWS – ventral beginnen!

Subaxial cervical spine facet dislocations – start anterior!
Stefan Schären
Spinale Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
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Publication Date:
21 February 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Luxationsfraktur an der unteren HWS ist eine komplexe Verletzung, die häufig mit neurologischen Ausfällen vergesellschaftet ist. Die korrekte Reposition und Stabilisation sind Voraussetzung für ein gutes Behandlungsresultat. Die Wahl des chirurgischen Zugangs, um dieses Ziel am besten zu erreichen, ist umstritten. Die Entscheidungsfindung und das Vorgehen werden durch das Vorhandensein eines Bandscheibenprolapses zusätzlich kompliziert.

Der vorliegende Beitrag stellt die Argumente für ein primär ventrales Vorgehen anhand eigener Fallbeispiele und der Literatur dar.

Abstract

Subaxial cervical spine facet dislocations are complex injuries which are often associated with neurological deficits. Correct reduction and stabilization are prerequisite for a good outcome. The choice of the surgical approach to achieve the best result is controversial. Decision making and management will be complicated by the presence of an intervertebral disc prolapse. The following article presents the arguments for an anterior approach based on the author’s own experience and a review of the literature.

Fazit

Aufgrund der aktuell ungenügenden Evidenz gibt es kein eindeutiges richtig oder falsch in der Therapie der HWS-Luxationsverletzungen. Ein standardisiertes Vorgehen unter Berücksichtigung der heutigen diagnostischen und technischen Möglichkeiten scheint sinnvoll. Verfügbarkeit der MRT-Untersuchung und Erfahrung des Chirurgen mit der Repositionstechnik, den Zugängen und den Stabilisationsverfahren sind in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Unter dem Aspekt der Sicherheit empfiehlt der Autor bei Vorhandensein einer assoziierten Diskushernie den primär ventralen Zugang.