Krankenhaushygiene up2date 2018; 13(01): 5-6
DOI: 10.1055/s-0043-124302
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erwartungen, Erkenntnisse, Ernüchterung – Implementierung bei unklarer Evidenzlage

Sebastian Schulz-Stübner
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Publikationsdatum:
13. März 2018 (online)

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Implementierung von Leitlinien in den Alltag ist nicht selten mit erheblichen Verzögerungen verbunden. Als Gründe hierfür werden zahlreiche psychologische Faktoren diskutiert, aber welche Rolle spielt eigentlich die Qualität der zugrunde liegenden Evidenz?

Wenn wir wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich ihrer internen und externen Validität beurteilen wollen, so geht es bei der Analyse des Studiendesigns um die Minimierung von systematischen Verzerrungen, des sogenannten Bias, und die Ausschaltung des Zufalls. Der Goldstandard ist dabei nicht zwangsläufig die doppelblind-randomisierte, kontrollierte Studie (RCT), sondern das Verfahren mit der besten Fehlerkontrolle. In der Hygiene- und Versorgungsforschung sind dies häufig Zeitreihenanalysen, aber auch große Registerstudien.