Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(01): 32-34
DOI: 10.1055/s-0043-124689
Leserbrief
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Continuous Glucose Monitoring bei Schwangeren mit Typ-1-Diabetes mellitus – Vorstellung der CONCEPTT-Studie und Kommentar

Helmut Kleinwechter
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2018 (online)

Einleitung

Nach wie vor gibt es in der Laien- und Fachöffentlichkeit ungebrochene Aufmerksamkeit für die kontinuierliche Gewebeglukosemessung (Continuous Glucose Monitoring, CGM), und zwar bei allen Varianten des Diabetes. Nach Publikation der CONCEPTT-Studie wird vorgeschlagen, allen Schwangeren mit Typ-1-Diabetes CGM anzubieten, von „eindrucksvollen Zahlen“ bei der Risikoreduktion von Neugeborenenkomplikationen gesprochen und das kontinuierliche Gewebeglukosemonitoring mit kontinuierlichem „Blutzuckermonitoring“ gleichgesetzt [1]. Das Deutsche Ärzteblatt springt auf den Zug auf und titelt sogar, CGM vermindere „Schwangerschaftskomplikationen“ bei Typ-1-Diabetes, spricht von einem „einfachen“ Hilfsmittel [2]. Eine systematische Übersicht des „Barbara Davis Center for Diabetes“ in Denver/Colorado (USA), veröffentlicht vor der CONCEPTT-Studie, kommt zu dem Ergebnis, dass CGM bei Schwangeren nicht die Blutglukoseselbstkontrolle (BGSK) ersetze, sondern ein Supplement sei [3]. Ein 7-Punkt-Tagesprofil kapillarer Blutglukose per BGSK mit entsprechendem Tagebuch sei auch weiterhin Standard der Routineversorgung, genauso wie die genaue, durch Schulung vermittelte Berechnung von Kohlenhydraten. Unklar sei, welchen Einfluss CGM auf müttterliche und kindliche Endpunkte habe.