Gesundheitswesen 2019; 81(10): 808-812
DOI: 10.1055/s-0043-125146
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwerpunktüberprüfung ambulanter Wohngemeinschaften der außerklinischen Intensivpflege im Stadtgebiet München – Ergebnisse und Rückschlüsse

Surveillance of Supervised Flat-Sharing Communities Requiring Intensive Home Care: Results and Conclusions
Leila Horvath
1   Referat für Gesundheit und Umwelt, Hygiene und Umweltmedizin, München
,
Doris Böhm
1   Referat für Gesundheit und Umwelt, Hygiene und Umweltmedizin, München
,
Sabine Gleich
1   Referat für Gesundheit und Umwelt, Hygiene und Umweltmedizin, München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Januar 2018 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Die Versorgung intensivpflegebedürftiger, auch langzeitbeatmeter Menschen findet zunehmend in ambulanten Wohngemeinschaften der außerklinischen Intensivpflege (aWG) statt. Im Rahmen seiner Überwachungstätigkeit überprüfte das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) im Zeitraum vom April 2015 bis August 2016 ambulante Pflegedienste, die sich auf diese Versorgungsform im Stadtgebiet München spezialisiert haben.

Methode Zunächst erfolgte die Strukturanalyse der Pflegeanbieter mithilfe von standardisierten Checklisten. Mit Einverständnis der Klienten bzw. Betreuer wurde im Anschluss eine Begehung der aWG durchgeführt. Die erhobenen Daten wurden ausgewertet und deskriptiv analysiert.

Ergebnisse Von 43 gemeldeten aWG im Stadtgebiet München waren 20 für die außerklinische Intensivpflege konzipiert. Diese wurden von 9 Pflegediensten versorgt. Es zeigte sich ein gutes Prüfergebnis in der Strukturanalyse und beim Hygienemanagement. Verbesserungspotenzial fand sich bei der Umsetzung infektionskritischer Tätigkeiten vor Ort und bei deren korrekter Darstellung in den Hygieneplänen. Grundsätzlicher Regelungsbedarf besteht für die Personalqualifikation sowie für die Strukturen für Notfallinterventionen z. B. bei Stromausfällen.

Schlussfolgerung Es zeigte sich, dass regelmäßige Beratungen, Schulungen sowie infektionshygienische Überprüfungen durch das Gesundheitsamt sich positiv auf das Hygiene- und Notfallmanagement von ambulanten Intensivpflegediensten auswirken. Bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards und Kontrollmöglichkeiten existieren bei dieser Versorgungsform jedoch nicht und sind bislang auch nicht vorgesehen.

Abstract

Background Patients with intensive care and long-term mechanical ventilation needs are increasingly cared for in supervised flat-sharing communities. The municipal public health and environment department of Munich audited nursing services between April 2015 and August 2016.

Methods The structural analysis of the nursing services was conducted using standardised checklists, and statistical analysis was performed. In agreement with the residents and providers of the nursing service, flats were inspected.

Results 20 of the 43 supervised flat-sharing communities in Munich were designed for intensive care patients. Nine nursing services took care of them. Monitoring of organizational structures and hygiene management were found to be positive. There was room for improvement in practical implementation of hygiene standards. Requirements for personal qualifications and for emergencies such as electrical power outages have to be regulated.

Conclusion It was shown that regular consulting, instructions and auditing by the municipal public health and environment department have a positive effect on hygiene and emergency management. National and binding agreements still need to be worked out.

 
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