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DOI: 10.1055/s-0044-101779
Takotsubo-Kardiomyopathie bei kritisch kranken Intensivpatienten
Publication History
Publication Date:
21 June 2018 (online)

Klassischerweise ist die Takotsubo-Kardiomypopathie als akute lebensbedrohliche linksventrikuläre Funktionseinschränkung bei älteren, postmenopausalen Frauen nach starken emotionalen Belastungen beschrieben. Erhöhte endogene Katecholaminspiegel werden hierbei für die Krankheit verantwortlich gemacht. Kritisch kranke Intensivpatienten stehen nahezu immer unter hohem endogenen und exogenen Katecholamineinfluss. Die Bedeutung des auch als Stress-Kardiomyopathie bezeichneten Krankheitsbildes bei Intensivpatienten ist bislang jedoch kaum bekannt.
Oras et al. schlussfolgern, dass die Takotsubo-Kardiomypathie eine nicht unbedeutende Ursache von linksventrikulären Funktionsstörungen auf der Intensivstation ist und gleichzeitig verhältnismäßig viele Ressourcen bindet. Dadurch, dass nur ein Bruchteil der Patienten eine Echokardiografie erhalten hatte, vermuten sie sogar eine Unterschätzung der Prävalenz. Bisher könnten viele Takotsubo-Kardiomyopathien als septische Kardiomyopathien fehlgedeutet worden sein.