Psychotraumatologie 2001; 2(2): 12
DOI: 10.1055/s-2001-15743
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Abschied vom Stockholm-Syndrom

Farewell to Stockholm-SyndromChristian Lüdke, Karin Clemens
  • Universität zu Köln
  • Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
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Publication Date:
15 August 2001 (online)

 

Zusammenfassung

Die beobachteten psychischen Folgen bei den Geiselopfern einer Geiselnahme 1973 in Schweden wurden nachfolgend als „Stockholm-Syndrom” beschrieben. Das sogenannte Stockholm-Syndrom wird aus verschiedenen Perspektiven erläutert. Eine kritische Analyse der syndromalen Diagnostik im Vergleich zu einer ätiologischen Diagnostik zeigt, dass mit einer ätiologischen bzw. psychotraumatologischen Diagnostik die Chancen der Erforschung, Erklärung und Behandlung des sogenannten Stockholm-Syndroms erweitert werden.

Abstract

The psychic effects observed with the victims of a kidnapping in Sweden in 1973 were later described as „Stockholm-Syndrom”. The so called Stockholm-Syndrom is being explained from different perspectives. A critical analysis of the syndromal diagnostic compared to a etiological diagnostic shows that with a etiological or psychotraumatic diagnostic respectively the chances for research, explanation and treatment of the so called Stockholm-Syndrom can be increased.

Literatur:

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  • 9 Fischer G. Kölner Dokumentationssystem für Psychotherapie und Traumabehandlung. Verlag Deutsches Institut für Psychotraumatologie Köln; 2000 a
  • 10 Fischer G. Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie-MPTT. Manual zur Behandlung psychotraumatischer Störungen. Asanger Heidelberg; 2000 b
  • 11 Fischer G. Neue Wege nach dem Trauma. Information und Hilfen für Betroffene. Vesalius Konstanz; 2000

Autoren:

Dr. phil Christian Lüdke
Dipl.-Psych. Karin Clemens

Universität zu Köln
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie

Zülpicherstraße 45

50923 Köln

Email: dr.luedke@t-online.de

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